Tim Jerat

Eventuell kann sich hier der ein oder andere noch an unsere Interviews erinnern die wir vor einigen Jahren regelmäßig mit ehemaligen Spielern auf KFC-Online veröffentlicht haben.

Da es immer mal wieder Nachfragen gab ob man die Sachen online irgendwo nachlesen oder man die Rubrik sogar wieder einführen kann - habe ich mir in der Sommerpause folgendes überlegt:

Zu jedem Heimspiel wird (falls Möglich) ein Spieler der jeweils für beide Vereine aktiv war ein paar Fragen zugeschickt bekommen. Das Interview wird dann in der Stadionzeitung veröffentlicht und der Spieler auf meine Kosten eine Einladung zum jeweiligen Spiel erhalten. Und um mal wieder einwenig Werbung für die Interviews und die KFC-Chronik im allgemeinen zu machen - wird das Interview ein paar Tage vorher nun auch hier im Forum veröffentlicht.

Weiter geht es nun mit Tim Jerat. Er spielte in der Saison 2005/06 für den KFC und bestritt dabei 6 Oberliga-Partien. Vor dem Heimspiel gegen Unterhaching haben wir uns (nochmal) mit ihm unterhalten.

KFC-Chronik: Herr Jerat, vor ihrem Wechsel nach Uerdingen im Oktober des Jahres 2005, spielten sie unter anderem für Bayer Leverkusen II, ein Jahr bei Wattenscheid 09, sowie bei den Amateuren von Mainz 05. Auf welche Art und Weise würden sie selbst den Verlauf ihrer Karriere bis dahin aus heutiger Sicht beurteilen? Gibt es beispielsweise auch etwas, dass sie im Nachhinein lieber anders gemacht hätten?

Tim Jerat: Eine schwere Frage direkt zum Einstieg. Natürlich war es immer mein Ziel so hoch wie möglich zu spielen. Meine Zeit in Leverkusen beispielsweise, ist auch im Nachhinein betrachtet noch immer eine der schönsten gewesen, auch wenn ich dort leider nie den Sprung über die 3.Liga hinaus geschafft habe. Wenn man sieht, wie viele junge Spieler heute aus der Jugend der Spitzenvereine heraus, Verträge für die Erste und Zweite Liga bekommen, ist es sicherlich einfacher geworden seine Ziele zu verwirklichen. Dennoch sind mir auf dem Weg auch viele Spieler begegnet, die es nicht geschafft haben, über längere Zeit im bezahlten Fussball zu bleiben und wohl gerne mit mir tauschen würden, daher bin ich insgesamt sehr zufrieden und noch immer für vieles sehr dankbar.

Nachdem sie, obwohl sie im Vorjahr für Mainz insgesamt 28 Einsätze in der ehemaligen Regionalliga Süd aufweisen konnten, mehrere Monate auf Vereinssuche waren, unterschrieben sie (wie bereits angesprochen) im Oktober 2005 einen Vertrag beim KFC in der Oberliga Nordrhein. Wie kam der Transfer hierhin genau zustande und wie liefen seinerzeit die Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Vereins?

Wenn ich mich richtig erinnere, kam der erste Kontakt damals über Trainer Wolfgang Maes zustande, von dem ich viel Gutes gehört hatte. Ich wollte einfach wieder Fussball spielen und hatte die Zusage, dies hier sofort tun zu können - mit einer Klausel im Winter ablösefrei zu einem höherklassigen Verein wechseln zu dürfen, sollte ein Angebot kommen. Das habe ich dann, als das Angebot aus Wuppertal kam, auch getan, allerdings nicht ablösefrei. Somit war die (kurze) Zeit für den Verein nicht nur sportlich sondern auch finanziell erfolgreich, denke ich.

Ihr letztes von somit nur 6 Spielen für „Blau-Rot“ bestritten sie bei einem 1:0 Auswärtssieg in Düren im Dezember 2005, als Markus Wersching kurz vor Schluss der entscheidende Treffer gegen das von Jörg Jung trainierte Team vom „GFC“ gelang. Im Anschluss dessen, spielten sie für den Wuppertaler SV Borussia, Holstein Kiel, sowie für den heutigen Gegner Spielvereinigung Unterhaching, bevor sie schließlich im Sommer 2011 bei Arminia Bielefeld landeten. Wie lief es bei den jeweiligen Stationen nach ihrem Weggang aus Uerdingen vor allem für sie persönlich?

In Wuppertal hatte ich meine bisher längste Station im Profi-Fußball, mit vielen schönen Erinnerungen. Dann folgte meine Tour durch Deutschland, vom Norden bis in den Süden, wo meine Aufenthalte zwar sehr intensiv waren, aber leider immer kürzer als geplant. Vom Umfeld war Bielefeld sicherlich meine schönste Station.

Nach weiteren Stationen in Aachen und bei Viktoria Köln in der Regionalliga West, entschieden sie sich ihre aktive Laufbahn nach der Spielzeit 2016/17 zu beenden und voll ins Berufsleben einzusteigen. Schon während ihrer Zeit als Profi absolvierten sie die Fernstudiengänge „Sportmanagement“ und „International Business“ und vermitteln inzwischen Sportstipendien für Fußballspieler in die USA.  Verfolgen sie denn abseits ihrer tagtäglichen Arbeit (trotz ihres nur kurzen Aufenthaltes am Niederrhein) auch noch hin und wieder wie es aktuell beim KFC so läuft? Schließlich haben sie im Laufe ihrer Karriere auch mit unzähligen ehemaligen Uerdingern zusammengespielt.

Natürlich ist man immer interessiert wie es bei seinen ehemaligen Vereinen oder Mitspielern so läuft. So habe ich auch mit Freude mitverfolgt, dass der KFC wieder erstarkt und in den Profi-Fußball zurückgekehrt ist. Ich persönlich habe damals beim KFC viele nette Leute kennen gelernt und einen guten Eindruck erhalten rund um das schöne Grotenburg-Stadion. Auch den Aufstieg in die 3.Liga habe ich sehr eng verfolgt, da es immer wieder einige Verknüpfungen zum Verein gab. Sei es über meinen Bielfelder Aufstiegstrainer Stefan Krämer oder über einige Spieler.

Nach den ambitionierten Transfers aus diesem Sommer gehe ich davon aus, dass der KFC ganz oben mitmischen wird. Ob es für einen (erneuten) Aufstieg reicht, wird letztendlich davon abhängen, wie schnell und gut sich eine richtigen Mannschaft findet, die auch in schwierigeren Zeiten zusammenhält. Dem Verein und seinen treuen Fans wünsche ich jedenfalls den größtmöglichen Erfolg und noch viele weitere Siege in dieser Saison.

Danke Tim Jerat!

Super Service, danke 

Zum Ingolstadt-Spiel wird es wohl kein Interview geben. Denn Osawe und Beister sind tatsächlich die bislang einzigen Spieler die für beide Clubs aufgelaufen sind.

Eventuell kommt noch was mit Alex Nouri - der dort ja zumindest mal für ein paar Wochen Trainer war.

Tobias Levels, war aber nur in der Jugend beim KFC. 

(Und wenn du die Vorgängervereine mitzählst: Peter Falter.)