Info für Forumsgäste zum KFC Uerdingen 05

Da sich immer wieder Fans anderer Mannschaften in diesem Forum anmelden (nicht das wir etwas gegen neue User hätten, ein reger Austausch ist gerne gesehen. Erfahrungsgemäß melden sich Sympathisanten anderer Vereine hier allerdings nur an, um Stunk zu machen oder zu provozieren), folgen hier ein paar wichtige Infos zu unserem KFC gegründet 1905 in Uerdingen: 

1. Ja, es gibt den Verein tatsächlich schon seit 1905, das 05 steht nicht für 2005. Auch wenn er die ersten Jahrzehnte in den unteren Ligen verbrachte (immerhin besser als unter einem totalitären Regime erfolgreich gewesen zu sein, wie manch ein anderer „Traditions“Verein), ist er zum ersten mal vor knapp 50 Jahren in den Profifußball aufgestiegen. Der Uerdinger Fußballclub ist weder eine Erfindung der Bayer AG, eines Investors oder einer Restaurantkette. Und wer dem KFC Uerdingen 05, vormals Bayer 05 Uerdingen, vormals FC Uerdingen 05 die Tradition abspricht, hat vom Fußball genauso viel Ahnung wie die Kanzlerin vom Internet. 

2. Ja, wir sind tatsächlich kein Verein mit tausenden von Mitgliedern und zehntausenden von Zuschauern. Die meisten Drittligisten haben einen höheren Zuschauerschnitt und vielleicht sogar eine Hand voll Viertligisten. Die weitaus meisten Dritt- und Viertligisten tragen ihre Heimspiele allerdings auch in der eigenen Stadt aus. Unsere Heimatstadt hat es leider jahrelang versäumt unsere geliebte (und von vielen Oldschoolfans geschätzte) Grotenburg in Schuss zu halten. Das wird jetzt aber anscheinend nachgeholt. Und so lange sind wir KFCler gezwungen in eine andere Stadt, in ein anderes Stadion mit anderen Farben zu pilgern. Und die Entfernung dorthin ist nicht auf die überschaubare Kilometerzahl zu reduzieren. Die wahre Entfernung findet im Herzen statt. Duisburg und demnächst wahrscheinlich Düsseldorf sind halt nicht unsere Heimat, unser Zuhause. 

3. Ja, es stimmt, dass wir schon in den 80ern und 90ern, also unseren erfolgreichsten Zeiten, kein Zuschauermagnet waren. Das lag aber unter anderem auch an der Konkurrenz in der direkten Umgebung. Krefeld liegt schließlich nicht mitten in der Pampa, so wie Städte manch anderer „Traditions“Vereine und unser direkter Nachbarort war halt dummerweise 10, 15 Jahre früher erfolgreich und dominierte in den 70ern zusammen mit den Bayern Fußballdeutschland. Und als der Zuschauerboom in den Bundesligastadion erst so richtig einsetzte, ging es mit uns leider schon bergab. Wir verschwanden jahrelang in der Versenkung, durchgereicht bis in die sechste Liga und das nicht nur für eine Saison. Die Stadt hat uns den Rücken gekehrt und der Krefelder ist lieber zum städtisch geförderten Eisstocksport abgewandert. Nur der harte Kern von 1000 bis 1500 Uerdinger hat diese Zeit durchgemacht und sich permanent dafür entschuldigt, noch zu existieren. Lange siebzehn Jahre und etliche Abstiege und Fast-Konkurse später gelang endlich wieder der erste Aufstieg vor 3000 mitgereisten Uerdingern in Wuppertal. Aber der richtige Aufschwung stellte sich erst ein, als Mikhail Ponomarev, in einfach gestrickten Fankreisen und bei Internethools besser bekannt als „der dicke Russe“, die Führung im Verein übernahm. 

4. Ja, wir haben tatsächlich einen russischen Investor. Zweimal rotes Tuch: Russe, Investor. Es ist kein Geheimnis, dass der KFC seit drei Jahren nicht mehr auf den Verkauf von Würstchen und selbstgebackenen Marmorkuchen angewiesen ist. Richtig ist ebenfalls, dass die Lizenzspielerabteilung zu einer GmbH ausgegliedert wurde. So wie z.B. der BVB eine AG, der „traditionelle“ Waldhof Mannheim eine Spielbetriebs GmbH ist und auch dein Verein vielleicht bald ein Unternehmen seien wird (oder wahrscheinlich schon ist). 

Und ja, wir sind im Moment relativ flüssig, so wie wir zuvor jahrelang jeden Cent umdrehen mussten. Und wir schämen uns nicht einmal dafür. Warum? Weil das Geld eines russischen Investors nicht schmutziger ist, als dass eines deutschen Unternehmers, eines global agierenden Konzerns oder eines lokalpatriotischen städtischen Unternehmens. Es handelt sich beim Profifußball nun mal um ein – und jetzt gut aufpassen – Geschäft. Was uns Fans aber egal ist, weil der Sport für uns nach wie vor Leidenschaft und Faszination ist. Sonst wären wir nicht jahrelang über die Dörfer getingelt und hätten uns lächerlich gemacht. 

Diese ganzen Erklärungen sind nicht dafür gedacht, Fans anderer Vereine zum Nachdenken über ihre Vorurteile und ihr Schubladendenken zu bringen. Ist in den meisten Fällen eh vergebene Liebesmüh. Der Text kann lediglich verlinkt werden, wenn sich wieder einmal ein hochnäsiger Anhänger eines anderen „Traditions“Vereins bei uns einloggt, um uns in seiner unermesslichen Weisheit mitzuteilen, dass wir der dritten oder gar zweiten Liga doch unwürdig sind. 

Das spart Zeit und Ressourcen. Und vor allem Zeit ist wertvoll, denn davon haben wir schon zu viel in den falschen Ligen verschwendet ;-) 

Nur der KFC 

Doch ich befürchte ,das soeinige,unserer Gäste,anderer Vereine, 

dieses so schnell nicht in ihrem Köpfchen verarbeiten können.

Vielleicht hättest du es aufteilen können,für

Mo      Di   Mi    Do   Fr.

So sieht es aus. Leider wird das außer uns Uerdingern kaum ein anderer verstehen, weil wohl kaum ein Fan eines anderen Vereins so einen Abstieg wie wir mitgemacht hat.

Finde ich auch klasse!!!!

Ich habe viel Kontakt nach Osnabrück. Der Kollege ist auch sehr krasser Fan und eigentlich gut vernetzt. Verstummt ist der erst als ich ihm die Besitzverhältnisse der eigenen Truppe darlegen konnte. Das die neben Firmen auch zwei Privatleute dabei haben (gut, zusammen keine 10 Prozent...) wusste der gar nicht. Jetzt haben die da auch Investoren, nein wie peinlich das für ihn war....

Wenn du dich in diesem speziellen Fall dann mal reinließt.... die brauchen den Aufstieg im Grunde auch um in den nächsten drei Jahren nicht pleite zu gehen...