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3. Liga 2018 / 2019 - Der Blick auf die Konkurrenz, Teil I

von TimK
am 18.07.2018

Es ist noch etwas mehr als eine Woche bis zum ersten Anstoß der 3. Liga 2018 / 2019. Eine dritte Liga, bestückt mit namenhaften Mannschaften. Eine dritte Liga, die vermeintlich noch nie so gut besetzt war. Eine dritte Liga, in der viele Zuschauer hoffentlich viele spannende Spiele und viele Tore sehen werden. Für uns der richtige Zeitpunkt, einmal einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Wir beschäftigen uns in alphabetischer Reihenfolge mit den Mannschaften, die in dieser Liga um den Auf- und Abstieg konkurrieren.

1. FC Kaiserslautern

Das letzte direkte Duell zwischen dem KFC Uerdingen und dem 1. FCK gab es in der Saison 1996/1997. Die Saison, in der Lautern aufstieg und ein Jahr später sensationell Deutscher Meister wurde. Seitdem hat sich einiges getan in der Pfalz und der Vereinhat bewegende Jahre hinter sich. Dem letzten Abstieg 2006 folgte noch einmal ein Aufstieg mit Tabellenplatz 7 in der Saison 2010/2011, bevor es in den Jahren danach in der zweiten Liga immer weiter bergab ging. Das sicherlich negative Highlight folgte in der letzten Saison, die den Abstieg in die dritte Liga besiegelte. Absteiger stehen nun immer im besonderen Fokus und werden häufig als direkter Aufstiegskandidat gehandelt. Dies ist auch beim 1. FC Kaiserslautern nicht anders. In einer Umfrage von liga3-online.de haben 17 der 20 Trainer den 1. FCK als Aufstiegsfavorit benannt. Die finanziellen Möglichkeiten scheinen groß zu sein. Durch einen Solidaritätsfonds aller 2. Ligisten hat der FCK 600.000 EUR zusätzliche Einnahmen in dieser Saison. Dazu bringt der Deal mit dem neuen Haupt- und Trikotsponsor weitere 400.000 EUR. Aber auch die Fans bringen ein enormes Potential mit. Bereits jetzt sind fast 11.000 Dauerkarten verkauft! Ein absoluter Top Wert für die 3. Liga, welcher weitere Planungssicherheit mit sich bringt. Doch auch der Druck wird in Kaiserslautern höher sein, als anderswo. Der Aufstieg fast schon Pflicht! Doch 22 Spieler (vom 27er Kader) sind neu. Daraus zwar einige Spieler aus der eigenen Jugend oder der zweiten Mannschaft, doch Trainer Michael Frontzeck muss hieraus eine Einheit machen, die den Kampf in Liga 3 annimmt. Mit Timmy Thiele konnte der Jenaer Top Stürmer der letzten Saison verpflichtet werden und macht darüber hinaus den Lauterer Angriff noch einmal flexibler. Insbesondere jedoch die Defensive dürfte noch ein bisschen Zeit brauchen. Kein Spieler der vergangenen Saison ist mehr in der Abwehrreihe. Doch Sturm und Angriff versprechen spannende Begegnungen und eine Lauterer Mannschaft, mit der in dieser Saison zu rechnen sein dürfte! 

1860 München

Die Löwen von der Grünwald Straße haben viel vor. Vor einem Jahr folgte in der Relegation der unrühmliche Abstieg aus der zweiten Liga, in welcher die Münchener nach 10 Erstligajahren mit 13 Jahren Zugehörigkeit schon fast zum Inventar zählten. Doch dies half alles nichts! Nach dem sportlichen Abstieg in die 3. Liga verweigerte Investor Hasan Ismaik, bestimmte Zahlungen zu leisten. Die Folge: Keine Lizenz und Neustart in der Regionalliga. In dieser wurden die Löwen letzte Saison deutlich Meister ihrer Staffel und setzten sich am Ende knapp gegen den 1. FC Saarbrücken in der Relegation durch. Der Aufstieg wurde von mehreren Tausend Fans frenetisch bejubelt, ein ganzer Stadtteil steigt wieder auf. Generell ist der Giesinger Verein sehr beliebt. Die Spiele in der Regionalliga waren schon häufig ausverkauft und der Ansturm in der dritten Liga ist ebenfalls hoch. Die Stadt München hat kürzlich Gelder bewilligt, um die aktuell auf 12.500 Zuschauer begrenzte Kapazität des Grünwalder Stadions um 2.500 Plätze zu erweitern. Ein Großteil dieser Plätze ist bereits durch Dauerkarten belegt. Denn auch die Löwen sind hier weit vorne: über 9.000 Dauerkarten wurden in der bayerischen Landeshauptstadt bereits abgesetzt. Sportlich überzeugte die Mannschaft letzte Saison. Der bereits zu Teilen zweitligaerfahrene Kader (u. a. Sascha Mölders) wurde gezielt verstärkt. Stefan Lex kam aus Ingolstadt, Quirin Moll aus Braunschweig und Adriano Grimaldi von den Münsteraner Preußen. Trainer Daniel Bierofka kann auf einen starken 30 Mann Kader zurückgreifen, welcher eine gesunde Mischung zwischen älteren, erfahrenen Spielern und jungen wilden aufweist! Die Neuzugänge zeigen ein gutes sportliches Konzept, welches mit den Fans im Rücken eine gute Rolle für München '60 zulässt! 

Carl Zeiss Jena

In der Saison 2018/2019 müssen wir auch erstmals seit einigen Jahren wieder Pflichtspiele in den neuen Bundesländern austragen. Die Thüringer haben bereits in der letzten Saison in der 3. Liga gespielt und setzten sich gegen unseren letztjährigen Mitbewerber Viktoria Köln am Ende knapp durch. Am Ende belegte der FC CZJ den 11. Tabellenplatz der 3. Liga. Trainer Mark Zimmermann musste die Mannschaft in dieser Saison gerade im Sturm nahezu komplett neu aufstellen. Nachdem Torjäger Timmy Thiele von den Roten Teufeln verpflichtet wurde, ist lediglich Manfred Starke der einzige Stürmer, der bereits in der letzten Saison in Jena spielte. Dazu kommt Julian Günther-Schmidt, der nun in sein zweites Jahr beim FC Carl Zeiss geht und vom FC Augsburg ausgeliehen ist. Die Abwerh und das Mittelfeld sind nahezu komplett zusammengeblieben und wurden punktuell verstärkt. Carl Zeiss Jena dürfte aufgrund der großen Konkurrenzsituation ein Platz in der ersten Tabellenhälfe zugetraut werden. Das letzte Pflichtspiel zwischen dem KFC und Carl Zeiss Jena fand in der 2. Bundesliga Saison 1997/1998 statt. Der KFC gewann das Hinspiel seinerzeit in Krefeld vor 5.400 Zuschauern mit 2:0. Torschützen waren John van Buskirk und Claus-Dieter Wollitz. Im Rückspiel setzte sich der KFC durch Tore von Wedau, van der Ven und Spizak mit 3:0 vor 5.200 Zuschauern durch. Jena stieg damals in die 3. Liga - seinerzeit die Regionalliga - ab, der KFC hielt so gerade die Klasse. Der Zuschauerschnitt der Jenaer liegt mit 5.400 Zuschauern pro Spiel im Mittelfeld der dritten Liga. Doch die frenetischen Fans machen sorgen für eine Mannschaft, die zu Hause deutlich stärker spielt als auf fremden Plätzen. der KFC darf sich auf einen heißen Tanz vor einer guten Kulisse freuen.

Eintracht Braunschweig

Geht man nach den Marktwerten von Transfermarkt.de, führt an den Braunschweigern kein Weg vorbei und sie sind klarer Aufstiegsfavorit! Der Marktwert schlägt mit über 10 Mio. EUR zu Buche. Hierbei herausragend sind Innenverteidiger Gustav Valsvik mit 1,30 Mio. EUR sowie die der Stürmer Suleyman Abdullahi (1,50 Mio. EUR) und der aktuell noch verletzte Christoffer Nymann mit 1,25 Mio. EUR. Doch auch die anderen Positionen sind herausragend besetzt. Der Absteiger muss jedoch auch viele neue Spieler in die Mannschaft integrieren und den Umbruch gut meistern. Doch die Fans sind bereits jetzt voller Euphorie. Deutlich über 10.000 Dauerkarten wurden bereits abgesetzt und im Umfeld hofft man auf den direkten Wiederaufstieg. Auch 15 Trainer der 3. Liga sehen Braunschweig als einen Favoriten auf den Aufstieg. Zuletzt verloren die Braunschweiger ein Testspiel gegen den Zweitligaaufsteiger SC Paderborn mit 2:4, untermauerten dabei jedoch auch ihre Ambitionen, ganz oben mitzuspielen. Der Eintracht ist definitiv eine gute Rolle zuzutrauen. Die Mannschaft zeigt eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Akteuren, die auch in der zweiten Liga schon ihren Mann gestanden haben. 

Energie Cottbus

Auf einen alten Bekannten treffen wir auch beim FC Energie Cottbus. Trainer dieser Mannschaft ist unser ehemaliger Spieler Pele Wollitz! Auch die Cottbuser sind neu in der dritten Liga, ebenso wieder KFC gerade aufgestiegen. Doch die Voraussetzungen scheinen ganz andere zu sein. Bisher sind lediglich zwei neue Spieler verpflichtet worden und auch von der Marktwerteinschätzung liegt der FC Energie mit 4 Mio. EUR eher hinten. Zuletzt hat Energie auch noch den Athletik Trainer an Union Berlin verloren, was eine gezielte Vorbereitung noch schwieriger machen dürfte. Claus-Dieter Wollitz hat nach der 1:3 Testspielniederlage gegen Zweitligaaufstieger FC Magdeburg den Abstiegskampf ausgerufen. Diese Einschätzung teilen wir und erwarten, dass es für Cottbus sehr schwer wird, sich gegen die starke Konkurrenz über die lange Saison gesehen zu behaupten.

SC Fortuna Köln

Gute Erinnerung dürften viele unter uns noch an den SC Fortuna Köln haben. In der Saison 2013/2014 gelang der Fortuna in letzter Sekunde das 1:2 bei den "kleinen Bayern", was den Aufstieg perfekt machte. Für den KFC bedeutete das, der Klassenerhalt in der Regionalliga ist gesichert! Die Fortuna spielt seit dem durchgängig in der dritten Liga und hat sich dort gut etabliert. Platz 14 in der ersten Saison folgte zum Abschluss der letzten Saison ein guter 8. Platz. Uwe Koschinat hat jüngst angekündigt, dass die letzte Saison die Grundlage für die neue Saison werden soll. Auch wenn die Fortuna mit Daniel Keita-Ruel ihren besten Torjäger verlor, ist die Qualität im Kader nicht schlechter geworden. Prominentester Neuzugang für die Koschinat-Elf ist Moritz Hartmann, welcher vom FC Ingolstadt verpflichtet wurde. Aber auch mit Maurice Exslager und Benjamin Pintol verfügen die Kölner über Qualität im Sturm. Darüber hinaus ist die Mannschaft im Mittelfeld u. a. mit dem talentierten Neuzugang Michael Eberwein, gekommen vom BVBII oder in der Abwehr u. a. mit Christoph Menz oder Boné Uaferro ordentlich besetzt. Der Kader wird insgesamt sehr ausgeglichen und gefestigt. Das 4:0 gegen Oberhausen unterstreicht diesen Eindruck. Der Fortuna ist auf jeden Fall ein guter, einstelliger Tabellenplatz zuzutrauen.

FSV Zwickau

Der FSV Zwickau hat mittlerweile zwei Saisons in der dritten Liga hinter sich gebracht. Nach dem Aufstieg folgte zunächst eine fulminante Saison mit einem sehr guten 5. Platz, doch letzte Saison musste man in Sachsen lange nach unten schielen und sicherstellen, dass am Ende nicht wieder der Gang in die Regionalliga steht. Das Hauptproblem war mit nur 38 geschossenen Toren der damit zweitschlechteste Angriff der Liga. Am Ende standen nur 10 Siege auf der Habenseite. Demgegenüber standen 55 Gegentore. Die Transferaktivitäten lassen darauf schließen, dass auch Joe Enochs und die Verantwortlichen die Problem erkannt haben. Neben einigen guten Defensivspezialisten wurde auch in die Offensive investiert. Junge, talentierte Spieler wurden geholt, die Offensivbemühungen zu verbessern und am Ende eine bessere Tordifferenz auf dem Konto stehen zu haben. Auch die Zuschauer haben in der letzten Saison die Motivation der Aufstiegssaison vermissen lassen. Nach im Schnitt 5.300 Zuschauern in der ersten Saison kamen letzet Saison nahezu 500 Zuschauer pro Spiel weniger. Das letzte Spiel zwischen dem FSV Zwickau und dem KFC resultiert aus der Saison 1997/1998. War der KFC im Hinspiel noch mit 0:1 unterlegen, reichte es am 34. Spieltag vor 2.300 Zuschauern zu einem 2:2 nach 2:0 Führung. Der FSV Zwickau war damit aus der 2. Liga abgestiegen.



Mit diesen sieben Mannschaften endet unser erster Teil der Wettbewerbsbetrachtung. In den nächsten Tagen folgt dann Teil zwei, in dem wir uns u. a. mit Rostock, Karlsruhe oder auch Preußen Münster beschäftigen. Kommt vorbei

Nächste Spiele

22.05. 19:30 ETB Essen -:- Büderich
24.05. 19:30 KFC Uerd. -:- Schonneb.
26.05. 15:00 VfB Homb. -:- Büderich
26.05. 15:00 Hamborn -:- Rat. 04/19
26.05. 15:00 TVD Velb. -:- ETB Essen
26.05. 15:00 Kleve -:- E-Frintrop
26.05. 15:30 SC Tönis -:- FC Mülh.
26.05. 15:30 Hilden -:- Sonsbeck
26.05. 16:00 Nettetal -:- SF Baumb.

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