Heute absolvierte der KFC ein überraschendes Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gegen den ukrainischen Vizemeister gab es eine am Ende deutliche 1:6-Niederlage. Trainer Murat Salar testete weiter den gesamten Kader, Einwechselspieler Dominik Oehlers erzielte den Ehrentreffer.
Nur wenige Fußball-Enthusiasten dürften bisher mit dem FC Dnipro Dnipropetrovsk vertraut gewesen sein. Das liegt sicherlich nicht nur am komplizierten Namen, sondern auch an der international kaum beachteten ukrainischen Fußballliga. In eben dieser Liga erreichte die Mannschaft jedoch in der vergangenen Saison den zweiten Platz. Nachdem sie zuletzt schon in der Europa League in die KO-Runde einziehen konnten, ist Dnipro dadurch nun für die Championsleague qualifiziert. Der Gegner dieses Testspiels war also alles andere als ein fußballerisches Leichtgewicht.Leider kamen die Fans nicht in den Genuss, diesen interessanten Test sehen zu dürfen – das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie schon zuvor wären bei einem normalen Spiel durch die dann benötigten Sicherheitskräfte so hohe Kosten entstanden, dass der Verein am Ende einen deutlichen Verlust gehabt hätte. Ohnehin war das Spiel nur sehr kurzfristig vereinbart worden, nachdem das eigentlich geplante Testspiel der Ukrainer gegen VVV Venlo abgesagt worden war.Auf dem Rasen entwickelte sich bald ein recht einseitiges Testspiel, in dem dem KFC nach vorne nicht viel gelingen wollte. Stattdessen kam Dnipro früh zu ersten Möglichkeiten. Nach Flanken und Ecken kamen viel zu oft die Ukrainer an den Ball, auch wenn diese zunächst noch vor allem neben das Gehäuse trafen. Die erste gute Chance für den KFC hatte der laufstarke Kofi Schulz, dessen Schuss in der 25. Minute der Torhüter gerade noch aus der kurzen Ecke fischen konnte. Kurz darauf gab es erst einmal eine Trinkpause, die über 30°C und die knallende Sonne machten sich bemerkbar.Nach der Unterbrechung zeigten sich die Gäste deutlich zielsicherer. Erst traf Roman Zozulya in der 31. Minute, bevor sein Teamkollege Sergiy Politylo in der 38. Minute auf 2:0 erhöhte. In beiden Fällen attackierte die Verteidigung des KFC die Spieler nicht ernsthaft genug, sodass sie von der Strafraumgrenze aus flach einnetzen konnten. In der Pause wurde dann auf beiden Seiten wieder fleißig gewechselt. Auch zwei Wochen vor Saisonbeginn scheint es noch keine Elf zu geben, die Trainer Salar einmal länger zusammen spielen lassen will.Die Gäste machten auch in der neuen Aufstellung weiter wie zuvor. In der 53. Minute traf Ruslan Rotan ebenso wie nur zehn Minuten später Bruno Gama mit einem platzierten Distanzschuss. Als wäre der Tag für Schlussmann Udegbe noch nicht schlimm genug gewesen, ließ ihn seine Abwehr nun immer mehr im Stich. In der 80. Minute konnte er sehenswert im Alleingang gegen Ruslan Rotan parieren – doch der kam als erster an den Abpraller und konnte so trotzdem auf 0:5 erhöhen.Doch auch der KFC war offensiv nicht mehr ganz so ungefährlich wie noch in der ersten Halbzeit. Das lag vor allem auch an der Einwechslung von Issa Issa, der als einziger im Mittelfeld den Ball halten und klug verteilen konnte. Ohne ihn geht wohl auch in der kommenden Saison in diese Richtung nicht viel. Nachdem Fabio Fahrian eine erste gute Chance vergeben hatte, bekam Dominik Oehlers in der 82. Minute den Ball fein durchgesteckt und konnte den Ehrentreffer für den KFC markieren.Einmal musste aber auch Udegbe noch hinter sich greifen, nachdem in der Schlussminute Bruno Gama komplett alleine auf das Tor zulaufen durfte. Danach gab es jedoch noch einen unschönen Höhepunkt in der für ein Freundschaftsspiel sehr hart geführten Partie. Der frustrierte Ioannia Alexiou hämmerte den Ball in die Auswechselbank der Gäste, einer der dort sitzenden Spieler revanchierte sich mit dem Wurf einer Trinkflasche. Nachdem noch ein paar Nettigkeiten ausgetauscht waren und die Lage sich wieder beruhigt hatte, schickte der Schiedsrichter die Mannschaften dann auch mit dem Schlusspfiff in die Kabine.Ganz so deutlich hatte man sich das Endergebnis beim KFC vorher sicherlich nicht vorgestellt, auch wenn ein Championsleague-Teilnehmer natürlich ein harter Brocken ist. Die Spieler des FC Dnipro Dnipropetrovsk zeigten unseren Jungs heute deutlich auf, wo es noch hapert. Sowohl in der Abwehr als auch in der Offensive besteht mit Sicherheit noch Handlungsbedarf, bevor die Saison los geht.
