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Aller guten Dinge sind drei - Vorstellung des FC Hennef 05

von Stoffel
am 26.07.2014

Der Start der Regionalligasaison 2014/2015 steht vor der Tür. Neben vielen Bekannten aus der vergangenen Serie gibt es dabei auch drei neue Mannschaften zu begrüßen, welche den Aufstieg aus den Oberligen geschafft haben. Dabei sind ein alter Bekannter und zwei neue Gegner, die sicherlich zu unseren Konkurrenten um den Klassenerhalt zählen werden. Eine Woche vor dem Saisonstart beginnen wir die Vorstellungsrunde mit dem FC Hennef 05.

Im Jahr 1916 wurde im gleichnamigen Stadtteil der Stadt Hennef der Verein Viktoria Geistingen gegründet, aus dem nach zahlreichen Fusionen, Aufspaltungen und Umbenennungen 2005 schließlich der FC Hennef 05 hervor ging. Die Mannschaft aus dem Rhein-Sieg-Kreis setzte sich 2010 nach einem zwischenzeitlichen Wiederabstieg in der Mittelrheinliga fest und spielte dort schon bald ganz oben mit. In der Saison 2011/2012 belegte Hennef den ersten Platz, verzichtete jedoch aus finanziellen Gründen freiwillig auf den Aufstieg in die Regionalliga. Diese Entscheidung hätte sich auch fast auf uns ausgewirkt, denn dadurch gab es in der Relegation zur neuen Regionalliga West ein Freilos. Dieses erwischte jedoch der VfB Hüls, der damit kampflos aufstieg, während der KFC bekanntermaßen am FC Kray scheiterte.Als Gewinner des Mittelrheinpokals schaffte der Verein auch den Einzug in den DFB-Pokal, wo man in der ersten Runde gegen den TSV 1860 München ausschied - dennoch der bisher größte Erfolg des Vereins. Auch in der folgenden Saison stand der FC Hennef am Ende wieder auf dem ersten Platz, doch erneut entschied man sich für den Verbleib in der Oberliga. Ein Grund für den doppelten Verzicht war auch die heimische Platzanlage, die einfach nicht für die Regionalliga geeignet war. Ständige Umzüge nach Köln oder Bonn, die bei größerem Besucherandrang nötig gewesen wären, hätten den Verein finanziell zu sehr belastet. Doch nachdem die Stadt sich nun doch bereit erklärte, in die Platzanlage zu investierten, war zumindest dieses Hindernis aus dem Weg geräumt. Die Rede ist von 600.000€, die ausgegeben werden, um die minimalen Anforderungen für die Regionalliga zu erfüllen.Doch zunächst einmal musste auch in der vergangenen Saison wieder der sportliche Aufstieg geschafft werden. Mit drei Siegen und drei Unentschieden aus den ersten sechs Spielen war der Saisonstart für diese Ansprüche fast schon durchwachsen. Doch schnell setzte man sich im Verlauf der Hinrunde auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem FC Wegberg-Beeck fest. Der 23. Spieltag brachte dann endgültig die Wende - nachdem Wegberg-Beeck zum zweiten Mal in Folge patzte, konnte Hennef auf die erste Position vorrücken. Den Platz an der Sonne gab man dann auch nicht mehr ab. Am letzten Spieltag reichte ein Elfmeter zum knappen 1:0-Sieg gegen den VfL Alfter, der dem FC Hennef den Meistertitel, und damit diesmal auch den Aufstieg sicherte.Der Erfolg beruhte dabei nicht auf großen Namen oder starken Einzelspielern sondern dem oft beschworenen Kollektiv. Mit dem vom Verteidiger umfunktionierte Dennis Eck (14 Tore), Rene Dabers (13) und Denis Wegner (11) hatte man gleich drei gefährliche Stürmer, welche zusammen aber nur gut die Hälfte der Treffer erzielten. Auch in der Defensive konnte Trainer Marco Bäumer sich auf ein eingespieltes Team verlassen: Andy Habl, Lucas Inger und Andreas Moog verpassten kein einziges Spiel und sorgten dafür, dass der FC Hennef mit nur 26 Gegentoren die beste Verteidigung der Mittelrheinliga stellte. Mit diesem starken Team möchte man wohl auch in die kommende Saison gehen, denn bis auf wenige Ausnahmen konnten alle Leistungsträger gehalten werden.Für das "Projekt und Abenteuer" Regionalliga will man in Hennef die Erwartungen möglichst gering halten. Sicherlich hofft man, am Ende möglichst genug Punkte für den Klassenerhalt gesammelt zu haben, doch will man der eigenen Linie treu bleiben. Und das bedeutet im Fall von Hennef vor allem solide und langfristig orientiert zu arbeiten, indem man beispielsweise auf die eigene Jugend anstatt auf große Namen setzt. So kommen drei der sechs Neuzugänge auch aus der U19, Brandon Chin und Marvin Reitz aus der eigenen Jugendabteilung, Nikolas Klosterhalfen aus der A-Jugend des Bonner SC.Für das Tor wurde mit Renè Monjeamb der Stammtorhüter des bisherigen Ligakonkurrenten Hilal Maroc Bergheim geholt. Dieser hatte in der Winterpause auch schon beim KFC vorgespielt und wurde zwischenzeitlich mit Rot-Weiss Essen in Verbindung gebracht. Auch die beiden anderen Neuverpflichtungen sind gestandene Oberligaspieler, die die Verantwortlichen in der eigenen Liga beobachten konnten. Linksverteidiger Nils Remagen war beim Bonner SC fast in jedem Spiel gesetzt und Martin Notz vom SC Brühl traf dort in den letzten drei Jahren insgesamt 68 mal ins Tor und sicherte sich so 2012/13 auch die Torschützenkrone. Ein klares Konzept also - bleibt nur abzuwarten, ob sich der Leistungsunterschied zur Regionalliga am Ende nicht doch als zu groß entpuppt. Da sich Neuzugang Nils Remagen in der Vorbereitung verletzte, besserte der Verein dann doch noch nach und konnte mit Daniel Jamann von Bayer 04 Leverkusen U23 doch noch einen Regionalligaspieler für die Verteidigung verpflichten.Auch in der Vorbereitung schien man sich in Hennef eher an der bisherigen Liga zu orientieren. Neben Spielen gegen Bezirks- und Kreisligisten aus der Region bestritt Hennef Testspiele gegen die Mittelrheinligisten Alemannia Aachen U23 (0:0) und FC Hürth (4:2), sowie gegen die U19 von Bayer Leverkusen (0:3). Immerhin gegen Aufsteiger SC Fortuna Köln verkaufte man sich bei der 1:2-Niederlage recht ordentlich. Am heutigen Nachmittag folgte mit dem Spiel gegen Hessen Kassel aus der Regionalliga Süd-West der erste Test auf Augenhöhe. Am Ende stand es 3:1 für Kassel, die die vergangene Saison im Südwesten nur knapp über den Abstiegsrängen abgeschlossen hatten.Das Hinspiel Ende Oktober wird das erste Aufeinandertreffen der Vereine überhaupt sein, bislang kreuzten sich die Wege noch nie. Dafür gibt es im Kader des FC Hennef immerhin einen Spieler, der auch schon einmal das Trikot des KFC trug: Andy Habel. In der Regionalligasaison 2003/2004 wollte Trainer Pele Wollitz den jungen Habel aus der U19 des 1. FC Köln unbedingt in seinem Team. Nach einiger Rangelei um die angemessene Ablöse zwischen den Vereinen wechselte Habel dann auch wirklich an die Grotenburg. In der Saison kam er jedoch gerade einmal zu vier Einsätzen mit insgesamt 135 Spielminuten und wechselte noch in der Winterpause in die Oberliga Nordrhein zum SV Bergisch Gladbach.Der Weg nach Hennef führt uns in der kommenden Saison gut 100 km in Richtung Süden, wo die Stadt auf der Höhe von Bonn auf der rechten Rheinseite liegt. Das Stadion wird auch von Leichtathleten und anderen Vereinen genutzt, dementsprechend befindet sich zwischen Spielfeld und den Zuschauern auch eine Tartanbahn, Grasflächen und Sprunganlagen. Durch die Umbaumaßnahmen soll gegenüber der Haupttribüne eine neue Tribüne für 700 Zuschauer entstehen, auf der dann die Gästefans Platz finden sollten. Auch der separate Eingang hierfür muss noch gebaut werden. Wie genau der Gästebereich am Ende aussehen wird, wird man wohl erst in einigen Wochen sehen.

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