Sieg in Wiesbaden - Platz 3 gefestigt
Der KFC überwintert mindestens auf dem Relegationsplatz! Das letzte Spiel der Hinrunde konnten die Uerdinger beim SV Wehen Wiesbaden am heutigen Abend mit 2:0 (0:0)
Das Spiel begann temporeich in beide Richtungen. Der KFC war in den ersten zehn Minuten um Ballbesitz und Spielkontrolle bemüht während Wiebsadens Taktik von Beginn an zu sein schien, den KFC kommen zu lassen und selber auf Konter zu lauern. Nach acht Minuten war dann Wiesbaden das erste mal gefährlich vor dem Tor. Müller, der heute zusammen mit Dominic Maroh das Innenverteidiger Duo bildete, passierte im Spielaufbau ein Fehlpass, Wiesbaden war blitzschnell vor dem Uerdinger Sechszehner doch der Schuss konnte mit vereinten Kräften noch geblockt werden. Danach gehörte die darauffolgende Phase noch mit leichten Vorteilen dem KFC, doch nach und nach erhöhte der SV Wehen Wiesbaden den Druck und gerade lange Bälle der Uerdinger fanden vorne keinen Abnehmer mehr. Nach 18 Minuten führte das immer stärker werdende Pressing der Wiesbadener fast zum 1:0. Konrad verliert den Ball vor der eigenen Box, Schäffler zieht ab und trifft noch einen Uerdinger Spieler, der den Ball dann zur Ecke abfälschte. Und der SVWW blieb weiter die aktivere und druckvollere Mannschaft. Schmidt flankt flach und hart durch den Strafraum und Dörfler klärte in höchster Not. In dieser Phase sorgte der KFC nach vorne kaum noch für Entlastung und eigene Angriffe. Sehr auffällig waren in dieser Phase die Angriffe über die linke Abwehrseite der Uerdinger, wo immer wieder ein freier Gegenspieler auftauchte. So auch nach 37 Minuten, als Scharndorf schön auf rechts freigespielt wurde und nur eine verunglückte Mischung aus Schuss und Flanke zustande brachte. In der Mitte wartete der einschussbereite Manuel Schäffler, doch dieser Ball ließ sich nicht verwerten.
Mit dem 0:0 ging es dann in die Halbzeit. Stefan Krämer wurde Augen- und Ohrenzeugen und eigenem Bekunden zur Folge in der Kabine sehr laut, so dass der ein oder andere "danach wenigstens wach war". Darüber hinaus korrigierte er seinen taktischen Fehlgriff mit Dörfler auf der linken Seite und ließ Beister und Dörfler die Seiten tauschen. Krempicki wurde noch ein kleines Stück zurückbeordert und stand nun näher an Manuel Konrad.
Doch zunächst schien diese taktische Änderung nicht den gewünschten Erfolg zu bringen. Nach 50 Minuten hatte Wiesbaden dann die bis dahin größte Chance des Spiels. Einen langen und mit viel Schnitt gespielten Ball von Titsch Rivero erreichte Kyereh mit dem Kopf und legte vor Vollath nochmal auf rechts ab. Doch Christian Dorda war hellwach und konnte noch soeben vor dem einschussbereiten Schäffler das leere Tor beschützen! Es dauerte bis zur 53 Minute, dass der KFC das erste mal etwas gefährlicher vor das Wiesbadener Tor kam. Litka setzt Beister auf links schön in Szene, dieser spiel einen harten Flachpass durch den Strafraum. Jojo Dörfler wollte den Ball in der Folge auf den im Rückraum warteten Aigner zurücklegen, doch es war noch ein Wiesbadener Fuß dazwischen. Dennoch hatte man das Gefühl, dass dies nun der Weckruf für die folgenden Uerdinger Offensivaktionen war. Der heute unglücklich agierende Maurice Litka wurde von Oghuzan Kefkir ersetzt, Beister rückte in die Mitte und die Jungs von Stefan Krämer zogen das Tempo an. Doch noch fehlte es an der nötigen Präzision. Dies fehlte zum Glück auch Manuel Schäffler. Nach einiger Verwirrung im Uerdinger Strafraum war es der Wiesbadener Top Stürmer, der zum Fallrückzieher ansetzte und René Vollath damit fast bezwingen konnte. Doch zu Vollaths Glück ging der Ball knapp am Tor vorbei. Denoch merkte man den Uerdingern jetzt auch die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen an. Gelbe Karten gegen Dominic Maroh und Robert Müller waren zwar die Folge, doch die Wiesbadener hatten es fortan schwerer, vor das Uerdinger Gehäuse zu kommen.
Nach 68 Minuten ersetzte Krämer dann den heute blass gebliebenen Jojo Dörfler. Für ihn kam Patrick Pflücke in die Partie. Beister rückte wieder auf Rechts, Pflücke in die Mitte. Und aus einer Koproduktion dieser beiden Spielre folgte auch das 1:0 für den KFC Uerdingen. Pflücke setzt sich im Mittelfeld stark durch und spielt einen klasse Pass nur mit der Fußspitze auf den richtig gestarteten Maxi Beister. Dieser wird im Strafraum gefoult und es gibt folgerichtig einen Elfmeter. Beister, dessen erster Elfmeter überhaupt in seiner Spielerkarriere das war, trat selber an und versenkte die Kugel nach kurzem, verzögertem Anlauf halb hoch ins Tor. Das war nun der Dosenöffner für jetzt viel stärkere Uerdinger! Rüdiger Rehm wechselte nun alles Offensive, was er auf der Bank hatte und Wiesbaden warf alles nach vorne. Doch Blau-Rot verteidigte leidenschaftlich und clever. Immer wieder hinterte ein Uerdinger die Wiesbadener am gefährlichen Torabschluss und auch die Standardsituationen konnte Rehms Truppe nicht für sich nutzen. So war es dann Kefkir, der in der ersten Minute der Nachspielzeit das Endergebnis herbeiführte. In einem sauber vorgetragenen Konter bediente Stefan Aigner den mitgelaufenen Kefkir. Sein Schuss von der linken Strafraumkante war trocken, platziert und hart und ließ Markus Kolke im Tor der Wiesbadener keine Chance! Kefkirs sechstes Saisontor markierte auch zeitgleich den 2:0 Endstand.
Stefan Krämer betonte nach dem Spiel, dass er gerade in der zweiten Halbzeit einen starken Auftritt gesehen hat, es aber zeitgleich "noch viele Dinge gibt, die wir besser machen müssen, wenn wir auch in Unterhaching gewinnnen wollen". Mit Blick auf die Punkteausbeute von 37 Punkten in der Hinrunde und Tabellenplatz drei sei er jedoch "zufrieden". Auch Peter Vollmann, Telekom Sport Experte, sah am Ende einen doch verdienten Uerdinger Erfolg, die ein "überzeugendes Spiel für eine Auswärtsmannschaft" abgeliefert hätten.
Am kommenden Samstag ist der KFC Uerdingen dann zu Gast in Unterhaching für das letzte Spiel eines turbulenten Jahres 2018. Mit dem fünften Sieg in Folge und vier Punkten Vorsprung vor dem Hallescher FC bleibt der KFC überwintert der KFC mindestens auf dem dritten Tabellenplatz.