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KFC bringt Viktoria ins Stolpern - Punktgewinn gegen den Tabellenführer

von Stoffel
am 18.09.2014

Sechs Siege aus sechs Spielen – so lautete die beeindruckende Bilanz von Viktoria Köln vor dem Nachholspiel beim KFC. Maximal eine Außenseiterchance sahen die meisten Medien für uns, auch wenn einige Fans schon vorher eine Überraschung prophezeiten. Das Spiel übertraf dann alle Erwartungen: keine Mauertaktik sondern zwei offensive Mannschaften auf Augenhöhe. Nach 90 Minuten Kampf wäre der Sieg für den KFC absolut verdient gewesen, auch wenn es am Ende aufgrund von Pech und einer erneuten Fehlentscheidung des Schiedsrichters nur zu einem Punkt reichte.

In der Startaufstellung gab es nach dem missglückten Experiment gegen Verl wieder ein paar Änderungen. Issa Issa und Moses Lamidi saßen auf der Bank, dafür spielten Dominik Oehlers und El Houcine Bougjdi. Zudem ersetzte Tim Knetsch Athanasios Mentizis. Schon vor der Partie hatte Murat Salar angekündigt, seine Mannschaft durchaus offensiv auszurichten und sich nicht in der eigenen Hälfte zu verkriechen. Zu Beginn war dann aber der Respekt wohl doch noch zu groß, denn Köln war in den ersten Minuten die aktivere Mannschaft.Nach zehn Minuten fühlte man sich stark an die Partie gegen Verl erinnert: Der Ball landete im Kasten von Robin Udegbe, doch das Tor wurde nicht gegeben. Die Kölner Tormaschine Fatih Candan hatte bei seinem Nachschuss im Abseits gestanden. Dabei traf er aber beim Schuss auch noch den zum Ball hechtenden Robin Udegbe unglücklich am Kopf, der Torwart blieb erst einmal benommen liegen. Erst nach zwei Minuten war klar, dass er doch weiter spielen konnte, wenn auch mit Kopfschmerzen und Erinnerungslücken.Mit fortschreitendem Spielverlauf wurde der KFC stärker, beide Mannschaften neutralisiert sich weitgehend. Die Uerdinger versuchten es ein paar mal mit Distanzschüssen, die Viktoria bekam einige Eckbälle, wirkliche Torgefahr gab es selten. Mehr und mehr zeigte sich auch Schiedsrichter Sven Heinrichs als Unsicherheitsfaktor, der mehrfach auf beiden Seiten klare Foulspiele nicht abpfiff. So auch kurz vor der Pause, als Tim Knetsch einen Kölner kurz vorm eigenen Strafraum einfach über den Haufen rannte und damit den direkten Konter ermöglichte. Am Ende stand Bougjdi nach schöner Drehung frei am Fünfmeterraum, setzte den Ball aber knapp neben den kurzen Pfosten.Zu Beginn der zweiten Hälfte musste Udegbe erst einmal gegen Candan klären, doch danach erarbeitete der KFC sich mehr und mehr Spielanteile. Mit viel Einsatz und Laufarbeit machten die Spieler es den Gästen schwer, ihr Spiel auszuziehen. Dominik Oehlers setzte mit einem Lattenschuss nach zehn Minuten die nächste Duftmarke. In der Folge vergab der junge Stürmer noch ein paar kleiner Chancen, bevor ihn in der 85. Minute der emsige Bougjdi mit einem schönen Pass auf die Reise schickte und Oehlers ganz abgezockt den Kölner Schlussmann tunnelte. Fünf Minuten vor Schluss der heiß ersehnte Treffer, in der Grotenburg gab es kein Halten mehr.Nachdem der Jubel verklungen war, warfen nun die Gäste alles nach vorne. Zunächst konnte der KFC noch dagegen halten und sich sogar mehrfach aus der eigenen Hälfte befreien, doch in der Nachspielzeit setzte die Viktoria sich fest und kam zu gleich drei Ecken in Folge. Bei der zweiten davon konnte Robin Udegbe den Ball gerade noch so wegfausten, weil er im Fünfmeterraum gleich von mehreren Spielern (unter anderem dem gegnerischen Torwart) angegriffen wurde. In jedem anderen Spiel wäre so eine Aktion ein klares Foul, doch statt des fälligen Freistoßes für den KFC entschied Heinrichs auf eine weitere Ecke. Und die war dann spielentscheidend, da Timo Staffeldt den Klärungsversuch der Verteidigung per Direktabnahme im Tor versenkte.Eine Chance zur Wiedergutmachung gab es für den KFC nicht, nachdem die Spieler zum Anstoß bereit standen, beendete der Schiedsrichter die Partie. Entsprechend groß waren die Enttäuschung über die verlorenen Punkte und der Ärger über die Fehlentscheidung. Auch Gästetrainer Wollitz machte sich mit seinem Verhalten mal wieder keine Freunde, was nach Abpfiff noch zu ein paar unschönen Szenen führte, die wir hier aber nicht weiter kommentieren möchten. Die rund 1800 Zuschauer waren aber absolut zufrieden mit der Leistung des Teams und feierten die Jungs nach dem Abpfiff.Mit etwas Abstand betrachtet muss man feststellen: Objektiv gesehen ist es gegen den Tabellenführer auf jeden Fall ein gewonnener Punkt, mit dem vor dem Spiel wohl jeder zufrieden gewesen wären. Auch die gezeigte Leistung macht nach dem schwachen Spiel gegen Verl wieder Hoffnung, dass Erfolgserlebnisse diese Saison nicht wieder die Ausnahme bleiben. Die nächste Möglichkeit zu Punkten gibt es schon am Samstag beim Auswärtsspiel in Aachen, Anstoß im Tivoli ist dann um 14:00 Uhr. Diese Mannschaft hat es sicherlich verdient, auch auswärts von vielen Fans unterstützt zu werden.

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