Zwei Standards, drei Punkte - KFC schafft in Oberhausen Sprung auf Platz 7
Nach zwei Niederlagen in Folge endlich wieder ein Erfolgserlebnis: der KFC gab sich gestern in Oberhausen auch nach dem zwischenzeitlichen Rückstand nicht auf und wurde dafür belohnt. Ein Freistoß von Weiler und der Kopf von Kofi Schulz sorgten dafür, dass die Punkte am Ende mit nach Uerdingen genommen werden konnten. Dadurch steigt der Punktestand des KFC auf 18 an - immerhin schon mehr als doppelt so viel, wie zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison.
So schön kann der Herbst sein! Rund 200 KFC-Fans nutzten das sonnige Oktoberwetter für eine Schiffstour von Uerdingen bis zum Stadion Niederrhein. Der Rest machte sich aufgrund des Bahnstreiks zum Großteil mit dem Auto auf den Weg nach Oberhausen. Im Stadion waren die rund 500 Uerdinger dann auch akustisch klar tonangebend. Von Seiten der Hausherren kam stimmungstechnisch über 90 Minuten sehr wenig. Wie uns erklärt wurde supportet Oberhausen zu Hause grundsätzlich nicht – so kann man es natürlich auch machen.Dabei gab es zumindest in den ersten 45 Minuten auch eher weniger zu beklatschen. In einer trägen und von beiderseitigen Fehlern geprägten Hälfte kam nur selten wirklicher Schwung oder gar Torgefahr auf. Zu Beginn setzte einmal Sebastian Hirsch mit einem harten Freistoß ein Ausrufezeichen, doch nach und nach erarbeitete sich RWO die besseren Torchancen. Nach einer Ecke kratzten Udegbe und Hirsch den Ball zusammen gerade noch so von der Linie, später setzte Oberhausens Schikowski den Ball aus sechs Metern über das Tor.Beim KFC lief offensiv recht wenig zusammen. Zumeist war es Bougjdi, der wenigstens noch etwas versuchte. Doch seine Distanzschüsse fielen allesamt in die Kategorie Rückpass. In der 41. Minute marschierte dann einmal Kofi Schulz bis zur Grundlinie und legte auf Aliosman Aydin zurück. Doch der konnte den Ball nicht auf das Tor bringen und ließ sich dann eher offensichtlich fallen, wofür es zurecht keinen Elfmeter gab. Kurz vor dem Pausenpfiff zeigte dann Udegbe erneut seine Klasse und rettete gegen Scheelen, der an der Strafraumgrenze an den Ball gekommen war und auf das lange Eck gezielt hatte.Der zweite Abschnitt begann mit einer starken Einzelaktion von Aydin. Er umtanzte mehrere Abwehrspieler im Strafraum und wollte dann den Torwart mit einem Schuss ins kurze Eck überlisten, traf aber leider nur das Lattenkreuz. Die Führung fiel dann jedoch für die Gastgeber. Erst köpfte Jansen nach einem Freistoß am langen Pfosten freistehend nur an das Außennetz. Schon in der nächsten Szene machte er es besser, nahm eine Flanke im Strafraum sauber an und ließ Udegbe aus fünf Metern keine Chance. Zum ersten mal wurde es nun etwas lauter unter den Heimfans.Doch die Antwort des KFC kam postwendend. Einen Freistoß aus zentraler Position zwanzig Meter vor dem Tor drosch Rico Weiler rechts an der Mauer vorbei ins lange Eck. Bei dieser Aktion sahen aus Seiten von RWO einige Spieler in der Mauer nicht sehr gut aus, einer wich dem Schuss sogar aus. Und zehn Minuten später schauten die Verteidiger auch nur zu, als Kofi Schulz nach einem Eckball per Kopf noch den Führungstreffer erzielte. Der Ball senkte sich aus sechs Metern genau unter die Latte, gleich zwei Spieler auf der Linie konnten ihn nur noch ins obere Netz abfälschen.Die Führung musste nun noch eine Viertelstunde gehalten werden, was vor allem in der letzten Saison ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Dass es hier gelang, lag zum einen an der Uerdinger Mannschaftsleistung, aber auch an der Schwäche des Gegners. Von Seiten der Oberhausener war kein wirkliches Aufbäumen mehr zu verzeichnen. Zwei eher zufällig entstandene Torchancen gab es noch, doch auch die wurden beide nicht konsequent zu Ende gespielt. So hieß der Sieger der Partie am Ende nicht unverdient KFC Uerdingen.Gefeiert wurde der Dreier im Gästeblock mit dem Siegtorschützen Kofi Schulz auf dem Zaun, der aber bei der Humba noch in etwa so viel Nachholbedarf hat wie Ali Aydin bei Schwalben. Für die Statistiker unter uns hat die Partie noch etwas historisches: Es war der erste Pflichtspielsieg gegen Oberhausen seit 1974, damals noch in der 2. Bundesliga. Danach spielten die beiden Mannschaften nur noch überraschend selten gegeneinander und das Ergebnis lautete immer Unentschieden oder Sieg für Oberhausen – bis gestern!