Zweimal Buckmaier und jede Menge Glück - KFC gewinnt gegen das Tabellenschlusslicht
Man muss auch mal Glück haben! Nach einer insgesamt schwachen Partie sicherte sich der KFC gestern den nächsten Dreier und konnte sich dabei vor allem beim Gegner aus Hennef bedanken, der in der Schlussphase gleich mehrere hochkarätige Chancen vergab. Beide Tore für den KFC schoss mit Nico Buckmaier ein Mittelfeldspieler, im Sturm konnte Emrah Uzun den gesperrten Aliosman Aydin nicht annähernd ersetzen.
Vor dem Spiel hatte es viele warnende Stimmen gegeben, denn nach den wechselhaften Leistungen unserer Mannschaft bestand die große Gefahr, dass man den Tabellenletzten unterschätzen würde. Dabei hatte der FC Hennef zuletzt alles andere als schlecht gespielt und mehrere Partien nur knapp und unglücklich verloren. Warum Hennef trotz guter Leistungen bisher nur zwei Punkte einfahren konnte, erklärte Trainer Marco Bäumer nach der Niederlage gegen Wattenscheid so: "Wir schaffen es leider nicht, uns von der ersten bis zur letzten Minute zu konzentrieren. Außerdem sind wir nicht in der Lage, die Fehler der Gegner auszunutzen." Diese Analyse sollte seine Mannschaft auch in der Grotenburg bestätigen.Der erste Konzentrationsfehler passierte dem FC Hennef auch gleich nach sechs Minuten. Ein langer Ball der KFC-Abwehr gelangte zu Emrah Uzun und dann mit zwei kurzen Pässen über Bougjdi zum durchgelaufenen Nico Buckmaier. Die Abwehr der Gäste konnte nur noch zusehen, wie dieser den Ball über den Torwart hinweg ins Tor lupfte. Kurz darauf wurde es nach einem Freistoß hektisch im Hennefer Strafraum. Der Torhüter und ein Verteidiger behinderten sich gegenseitig, der Ball kullerte für einige Sekunden im Fünfmeterraum umher – konnte dann aber doch noch irgendwie geklärt werden.Es schien ein recht einseitiges Spiel gegen einen schwachen Gegner zu werden, doch nur acht Minuten später war die sicher geglaubte Führung auch schon wieder passé. Während die Uerdinger noch eine vorherige Abseitsposition reklamierten, landete ein Einwurf per Kopfballverlängerung beim völlig frei stehenden Rachid Bouallal, der das Geschenk aus zwölf Metern dankend annahm. Der Treffer gab den Gästen etwas Aufschwung. In der 24. Minute hätten sie eigentlich in Führung gehen müssen, doch Marius Ehrenstein konnte sich nicht zwischen Schuss und Pass entscheiden und so kullerte der Ball am Tor vorbei.Die Offensivbemühungen eröffneten dem KFC jedoch Raum für Konter. Tim Knetsch zog nur zwei Minuten später über die rechte Seite in den Strafraum und legte auf Nico Buckmaier ab, der aber einen Verteidiger auf der Linie traf. Auch Emrah Uzuns Nachschuss per Hacke führte nicht zum Erfolg, Torwart Monjeamb war rechtzeitig wieder auf den Beinen. Kurz vor der Pause dann fast das nächste Geschenk des KFC an die Gäste, als die Abwehr Hennef-Kapitän Kamil Niewiadowski einfach mal alleine auf das Tor zulaufen ließ. Dann aber doppeltes Glück für den KFC: Erst ließ sich Niewiadowski nach einem kurzen Halten von Rico Weiler an der Strafraumgrenze nicht fallen (das wäre die rote Karte gewesen) und schoss dann auch noch am Tor vorbei.Mit einem Pfostenschuss auf spitzen Winkel kurz vor der Pause setzte der KFC nochmal eine Duftmarke. Doch mit dem weiteren Verlauf der zweiten Hälfte wurden die Gäste wieder stärker. Udegbe rettete wieder einmal stark alleine gegen Rachid Bouallal, danach musste die Abwehr gleich zwei Hennerfer Konter mit taktischen Fouls unterbinden und Dennis Wegner schoss frei stehend am Tor vorbei. Auch die Zuschauer waren von der Leistung nicht sehr angetan, jeder Fehlpass sorgte für Pfiffe und Rufe von der Tribüne. Scheinbar haben hier ein paar Leute die vergangene Saison sehr schnell vergessen.Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe der KFC offensiv wieder in Erscheinung trat. El Houcine Bougjdi war aber vor dem Tor leider zu eigensinnig und versuchte einen überhasteten Lupfer, anstatt auf den freien Dominik Oehlers neben ihm abzulegen. Eine Minute später lief dann aber Kofi Schulz einen Konter über die komplette Länge des Platzes und legte auf Nico Buckmaier ab, der den Ball ins kurze Eck knallte. Die schmeichelhafte Führung bestätigte wieder einmal, dass der FC Hennef sich in dieser Saison wohl vor allem selbst im Weg steht. Und beinahe wäre noch ein weiteres Tor gefallen, als Atug eine wilde Hereingabe von Bougjdi mit dem Kopf nur an die Unterkante der Latte beförderte.Die letzten Minuten gehörten klar den Gästen, die nach dem unglücklichen Rückstand wenigstens doch noch einen Punkt mit nach Hause nehmen wollten. Doch der wieder einmal bärenstarke Robin Udegbe und die eigene Unbeholfenheit vor dem Tor des KFC sorgten dafür, dass es beim 2:1 blieb. Man musste als Uerdinger schon Mitleid mit den Gästen haben, so sehr erinnerte deren Leistung an manch unglückliche Niederlage des KFC aus der vergangenen Saison. Am Ende fasste es Marco Bäumer auf der Pressekonferenz gut zusammen: "Wenn man oben steht, hat man auch das nötige Glück." Und so schiebt sich der KFC mit einem schmeichelhaften Sieg schon auf den siebten Tabellenplatz vor.