Kopfschütteln in der Grotenburg - Kuriose Schlussminuten gegen Meerbusch
Beim Unentschieden des KFC gegen den TSV Meerbusch spielten sich zwei Akteure in den Vordergrund: ein unsportlicher Gästetrainer und ein planloser Schiedsrichter. Da wurden die verpassten Punkte schnell zur Nebensache.
Als Fan des KFC hat man in den vergangenen Jahren ja schon so einiges erlebt. Katastrophale Schiedsrichterleistungen und asoziale Gegner sind in den unteren Ligen leider keine Ausnahme mehr. Dass der Schiedsrichter dann aber gleich vom Gegner mitgebracht wird, hat dann doch Seltenheitswert.Klar, Benjamin Keck kommt nicht vom TSV sondern vom OSV Meerbusch. Und hätte er eine ordentliche Leistung abgeliefert, wäre es wohl bei einem Kopfschütteln über die Experten beim Verband geblieben. Da Keck sich jedoch mit seiner „Leistung“ in den Vordergrund spielte, bleibt am Ende ein bitterer Beigeschmack.Eine kurze Recherche über den Unparteiischen bringt darüber hinaus fast ausschließlich negative Berichte. Zum Beispiel vom Spiel der Sportfreunde Baumberg gegen den TuS Grevenbroich – laut Westdeutscher Zeitung „war das Spiel gekennzeichnet von einer äußerst schwachen Leistung des Unparteiischen Benjamin Keck.“Auch bei der Partie des FC Kray gegen den TV Jahn-Hiesfeld 2013 pfiff er einfach mal pünktlich ab, obwohl zahlreiche Unterbrechungen und Verletzungen eine ordentliche Verlängerung gerechtfertigt hätten. Ob er dabei auch in die Kabine rannte, als müsste er schnell seine Unterhose wechseln, ist nicht überliefert.Weitere Berichte finden sich zuhauf und bei verschiedensten Vereinen. Nach dem Spiel bei uns sollte man eigentlich meinen, dass so eine Pfeife entweder Nachhilfe bekommen oder in den unteren Ligen versauern sollte. Bei unseren Verbandsexperten dürfte er aber eher Anwärter zum „Schiedsrichter des Jahres“ werden.Über die komplette Spielzeit hatte der Unparteiische recht wenig im Griff. Insbesondere nicht den Trainer der Gäste, für den die Coaching-Zone wohl nur eine unverbindliche Empfehlung war. Auf dem Platz ließ er sich mit jeder Entscheidung ordentlich Zeit und korrigierte sich dann auch einfach mal selbst nach zwanzig Sekunden. Spielentscheidend war hier aber zum Glück keiner seiner Pfiffe.Dafür durften sich seine Mit-Meerbuscher so einiges heraus nehmen. Als sich kurz vor Spielende zum hundertsten mal ein Spieler der Gäste mit dreifacher Ohrläppchenverdrehung auf dem Boden wälzte, ließ Keck keine Behandlung zu. Der sportliche Leiter und ein Betreuer des TSV rannten einfach trotzdem auf das Spielfeld. Reaktion des Schiedsrichters: Schulterzucken.Da wundert es wohl auch nicht, dass der Meerbuscher Trainer es mit der Unsportlichkeit danach noch auf die Spitze trieb. Nach einem klaren Foul seines Spielers an der Seitenlinie schnappte Robert Palikuca Kris Thackray den Ball weg und hielt diesen fest, um das Spiel zu verzögern. Als Thackray diesen wieder holen wollte, wurde er gleich von mehreren Offiziellen rüde angegangen.Die Situation eskalierte, sämtliche Spieler und Betreuer beider Mannschaften rannten hinzu. In so einer Situation sollte ein Schiedsrichter eigentlich versuchen, zu schlichten und die Streithähne zu trennen. Benjamin Keck hatte dazu aber wohl einfach keine Lust, pfiff das Spiel trotz noch zu spielender Nachspielzeit ab und sprintete mit seinen Kollegen in die Kabine.Die Tumulte auf dem Rasen waren da noch nicht vorbei. Und auch nachdem die Mannschaften vom Feld waren, hatte Robert Palikuca sich noch nicht genug daneben benommen. Im Kabinengang blieb er demonstrativ stehen um sich verbal mit den Uerdinger Spielern anzulegen. Erst nach mehrfacher Aufforderung der Ordner ging er dann in die Kabine, wo seine Mannschaft bereits den scheinbar größten Sieg der Vereinsgeschichte feierte.Seine Erklärung auf der Pressekonferenz: „Das sind Emotionen, die zum Fußball dazu gehören.“ Da dürfte wohl eher in der Erziehung etwas schief gelaufen sein. Sollte die Presse recht damit haben, dass er hier als Trainerkandidat gehandelt wird, kann man nur hoffen, dass dieser Kelch am KFC vorüber geht.Ach ja, Fußball wurde ja auch noch gespielt. Am Ende ein verdientes 1:1, weil wir vorne die Dinger einfach nicht machen (Kubo scheint komplett verunsichert) und hinten wie schon die ganze Saison die Taktik des offenen Scheunentors perfektionieren. Saison ist ja eh gelaufen, aber Hoffnung auf die kommende Spielzeit machte die gestrige Darbietung nicht.