Souverän ist anders - Wackeliger 5:3-Sieg gegen Ratingen
Wenn im Pokal Vereine aus verschiedenen Spielklassen aufeinander treffen, dann fallen des Öfteren mal viele Tore. Gegen den Oberligisten Ratingen 04/19 gab es jedoch heute kein einseitiges Torfestival. Stattdessen brachte die wieder einmal desolate Abwehrleistung die Gegner immer wieder zurück in die Partie. Insbesondere in der zweiten Hälfte konnten sich Uerdingen bei den Gästen bedanken, dass diese die Lücken nicht noch effizienter nutzten.
Dabei hatte aus Uerdinger Sicht alles so gut angefangen. Nachdem in der ersten Viertelstunde keine der beiden Mannschaften nennenswerte Torraumszenen vorzuweisen hatte, bediente Maik Kuta Emrah Uzun und der Stürmer setzte mit dem 1:0 eine erste Duftmarke. Wenig später wollte auch Moses Lamidi nachziehen, doch am Ende standen zu viele Gegenspieler zwischen ihm und dem Tor. Es traf erneut Uzun - doch zuvor stand wohl Maik Kuta im Abseits. Von den Gästen kam in dieser Phase nur sehr wenig.Erneut Uzun erzielte in der 35. Minute dann den zweiten regulären Treffer. Mit viel Einsatz eroberte am gegnerischen Strafraum den Ball zurück, setzte sich gut durch und ließ dem Torhüter keine Chance. Vor der Pause bekamen dann aber die Gäste doch noch eine Chance auf den Anschluss - doch der überraschte Stürmer verzog frei vor dem Tor den Ball und schoss so nur seinen am Boden liegenden Mitspieler an. Mit einem verdienten 2:0 ging es somit in die Kabinen.Nach der Pause war es dann aber ein anderes Spiel. Gleich in der ersten Situation wurde es brenzlig, als Sascha Samulewicz ein Schuss über den Fuß rutschte und gegen den Innenpfosten prallte. Das Leder lag danach knapp vor der Linie, Torhüter und Stürmer lieferten sich ein Wettrennen, welches Samulewicz knapp für sich entscheiden konnte. Doch auch im Anschluss wirkten die Gäste nun wacher und agressiver.Den nächsten Treffer erzielte dennoch der KFC. Zunächst scheiterte Uzun nach Kutas Vorarbeit frei am Torhüter, wenige Zeit später brachte er den Ball in der gleichen Konstellation dann aber im Tor unter. Dabei ließ er sich beim Abschluss jedoch extra viel Zeit, um den bereits ausgespielten Torhüter wieder etwas heran kommen zu lassen. Dieser bedankte sich für die leichte Unsportlichkeit mit einer ebenfalls unfreundlichen Grätsche und holte sich dafür die gelbe Karte beim Schiedsrichter ab.Danach gab es beim KFC einen Wechsel, für den starken Alexiou kam Touré in die Innenverteidigung. Ab diesem Moment stimmte in der Defensive des KFC vieles nicht mehr und die Gegner fanden plötzlich große Lücken vor. Glück für den KFC, dass der Schiedsrichter beim Treffer direkt im Anschluss auf Abseits entschied. Doch zwei Minuten später schafft Ratingen dann nach einem Freistoß doch noch den ersten regelkonformen Treffer.Die Partie, die lange Zeit so sicher schien, war nun wieder komplett offen. Der sehr engagierte Maik Kuta versuchte es aus der Distanz, verfehlte jedoch das Gehäuse. Es folgte der Schock in der 64. Minute, als Ratingen durch Meier tatsächlich den Anschlusstreffer schaffte. Doch Uerdingen hatte zum Glück die richtige Antwort parat: Lamidi erzielte nach Kutas Vorarbeit das 4:3. Der Lockenkopf jubelte danach recht provokant vor einem Gegenspieler und sah dafür die gelbe Karte - nachdem der Schiedsrichter ihn über den halben Platz verfolgen durfte.In der 73. Minute traf dann auch noch jemand, der in den letzten Wochen fast in Vergessenheit geraten war: Charilaos Pappas nutzte seinen ersten Einsatz seit langem und legt den Ball nach Uzuns Vorlage humorlos mit dem Ausenrist in den Torwinkel. Dabei war der Grieche erst eine Minute zuvor für Lamidi ins Spiel gekommen. In der Folge spielte der KFC die Zeit herunter, woran auch das späte dritte Tor der Gäste nichts mehr ändern konnte.Mit dem 5:3 zieht der KFC zwar in die nächste Pokalrunde ein, wirklich zufrieden war nach dem Schlusspfiff aber niemand. Während die Ratinger sich vor allem über die zahlreichen Abseitsentscheidungen gegen sie aufregten, dürfte beim KFC die Defensivleistung nachdenklich stimmen. Bis zum nächsten Ligaspiel am Freitag muss hier mit Sicherheit etwas passieren - denn gegen die spielstarke Zweitvertretung der Fortuna Düsseldorf dürften Fehler in der Verteidigung deutlich eher bestraft werden.