Weder Bier noch Stehplätze - Wissenswertes vom Fanabend
Der am gestrigen Abend organisierte Fanszeneabend sollte dazu dienen, im Vorfeld der neuen Saison einige Änderungen bekannt zu machen und den Fans die Möglichkeit zu geben, sich über die derzeit strittigen Themen zu informieren. Hierfür waren neben dem ausrichtenden Supporters Club und Matthias Finken als Fanbeauftragter auch der Verein (vertreten durch Andreas Scholten und die Sicherheitsbeauftragte Jessica Grefkes), die Stadt Krefeld (Deflef Flick vom zuständigen Fachbereich Sport und Bäder) sowie die Polizei (Einsatzleiter Andreas Heinrich sowie die szenekundigen Beamten Klaus Pitsch und Frank Franke) vor Ort und stellten sich den Fragen.
Und obwohl die neue Saison noch ein paar Wochen Zeit hat, gab es auch durchaus einiges zu besprechen. Insbesondere natürlich die vor kurzem publik gewordene Sperrung sämtlicher Stehplätze der Grotenburg, da die Tribünen nicht der Sonderbauverordnung entsprechen. Dass dies nicht bereits vor zehn Jahren moniert wurde, als die entsprechenden Paragraphen eingeführt wurde, ließ sich ganz einfach erklären: Es war niemandem aufgefallen. Selbst der DFB hatte das Stadion bei den dort ausgetragenen Jugendländerspielen anstandslos abgenommen. Zu Gerüchten, wer denn nun plötzlich den Ball ins Rollen gebracht hatte, wollte man sich jedoch nicht äußern.Auch die Hoffnung vieler Fans, die Osttribüne mit einer geringeren Kapazität weiter nutzen zu dürfen, wurde enttäuscht. Die Sonderbauverordnung orientiert sich leider nicht an der Kapazität der einzelnen Tribüne sondern am gesamten Stadion und legt die Grenze hier bereits bei 5.000 Plätzen. Eine Schwelle, die die Grotenburg leider deutlich übertrifft. Die Stadt hatte einen solchen Antrag wohl dennoch bei der Landesregierung in Düsseldorf eingereicht, wo dieser jedoch abgelehnt wurde. So war dann aus den Antworten auch heraus zu hören, dass die Stadt weiter den Plan verfolgt, die Westtribüne als Ersatz zu nutzen.Alles weitere allerdings erst in den kommenden Wochen in entsprechenden Sitzungen der betroffenen Gremien entschieden werden können, da für den Umbau der Stehplätze zunächst die nötigen Mittel genehmigt werden müssen. Auch das Thema Trödelmarkt wird die Stadt noch vor Saisonbeginn klären, sobald der Spielplan fest steht. Klar war, dass im Zweifelsfall der Trödelmarkt ausgesetzt werden müsste. Dass Herr Flick dies nicht mit der ansonsten katastrophalen Parkplatzlage erklärte, sondern Angst hatte, die Stände könnten als Waffe genutzt werden, sorgte dabei für einen der wenigen Lacher des Abends.Die Fans müssen sich in der kommenden Saison jedoch noch auf ein paar andere Behinderungen einstellen. Die Sperrung der Straßen rund um den Gästeeingang soll nun zum Normalfall werden, sofern Gästefans erwartet werden. Die Anhänger des KFC müssen sich bei der Wahl des Anfahrtsweges entsprechend darauf einstellen. Und wer die Straßenbahn zum Stadion nehmen will, dem wird empfohlen, nicht die Haltestelle 'Grotenburg/Zoo' zu nutzen, sondern einen Halt früher oder später auszusteigen und den Bereich des Gästeeingangs zu umgehen.Bei sogenannten Risikospielen, von denen es in der kommenden Saison so einige geben dürfte, wird es zudem nur alkoholfreies Bier im Stadion geben. Dazu verpflichtete sich der Verein mit der Unterzeichnung der Lizenzunterlagen für die Regionalliga und darf Vollbier nur mit Zustimmung der Sicherheitsbehörden ausschenken. Zudem musste der Verein dort unterschreiben, bei einem Ermittlungverfahren gegen einen Fan sofort ein Stadionverbot zu verhängen und alle bundesweiten Stadionverbote der ersten vier Ligen anzuerkennnen.Auch die Einsatzleitung der Polizei und die szenekundigen Beamten kamen zu Wort und stellten ihre Arbeit vor, hatten bei den anwesenden Fans allerdings eher einen schweren Stand. Wirklich Neues gab es hier aber nicht zu vermelden.