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Kein Feuerwerk in Uerdingen - Gesprächsrunde zum Thema Pyrotechnik

von Stoffel
am 04.09.2013

Zu kaum einem Thema wurde im Fußball in den letzten Jahren so viel diskutiert wie zur Pyrotechnik. Die Fronten sind hierbei schon lange klar definiert und auch die Argumente sind beiderseits wohlbekannt. Der Supporters Club versuchte sich trotzdem daran, hier mit einem Informationsabend für frischen Wind zu sorgen. Heraus kam eine kurzweilige und recht ehrliche Gesprächsrunde, die aber erwartungsgemäß keine neuen Ergebnisse verzeichnen konnte.

Eine gute Nachricht zu Beginn: der Abend drehte sich wirklich nur um das angekündigte Thema Pyrotechnik. Trotz der jüngsten Querelen rund um Gehälter, Gerüchte und Sperren konnten sich die Gäste und vor allem auch Präsident Lakis darauf konzentrieren und mussten sich nicht auch noch um all die anderen Themen kümmern.Die Polizei, vertreten durch den Einsatzleiter Andreas Heinrich sowie SKB Frank Franke, war an diesem Abend vor allem bemüht, die eigene Situation klarzustellen. Diese lautet nachwievor: So lange Pyrotechnik illegal ist, sind die Beamten gezwungen, jeden Verstoß entsprechend zu ahnden. Auch die Gefahren des unkontrollierten Zündelns wurden hier wiederholt genannt: Verletzungsgefahr, Geldstrafen und mögliche Stadionverbote. Leider versteckten sich die Herren ein wenig hinter ihrer Rolle als rein ausführende Instanz des geltenden Rechts - so wurden einige Ansätze über mögliche Verbesserungen mit Verweis auf die Zuständigkeiten abgewürgt.Eine interessantere Diskussion entwickelte sich zwischen Herrn Franke und Daniel Staude, heute für das Aktionsbündnis "Pro Pyro" dabei, als es um die fehlgeschlagenen Verhandlungen mit dem DFB ging. Einig war man sich zwar, dass die Vorgehensweise des Verbands, zunächst Gespräche zum Thema Pyro zu führen und dann plötzlich abzubrechen, mehr als unglücklich war. Doch die Interpretationen der im Zuge dieser Gespräche erstellten Gutachten zeigte dann schnell den kritischen Punkt: Während für viele Fans kaum ein Unterschied zwischen Pyrotechnik im Stadion und anderen Feuerwerken besteht, unterscheidet die Polizei hier grundsätzlich.Auch wenn es am Ende ähnlich aussieht, steht hinter offiziellen Feuerwerken ein enormer Verwaltungsakt bestehend aus Zulassungen, Sicherheitszonen und ausgebildeten Pyrotechnikern. Am Ende verständigte man sich darauf, dass in Zukunft Fans, Verein, Polizei und Feuerwehr zusammen ausloten sollen, was in Sachen legaler Pyrotechnik im Stadion machbar ist. Denkbar wäre ein offiziell genehmigtes Feuerwerk an zwei Spieltagen im Jahr - genug Sperrfläche dürfte im Stadion seit der Sperrung der Osttribüne mit Sicherheit gegeben sein. Weiter kam man an diesem Kernpunkt nicht, jeder Schritt in diese Richtung wird ohnehin ein Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie sein.Der Abend lebte aber ohnehin mehr von den kleinen Anekdoten und Informationen, die man als Fan sonst nicht erfährt. Beispielsweise dass beim ersten Heimspiel ein Sicherheitsexperte vom Verband im Stadion war - und sich nachher überrascht zeigt, dass unsere berüchtigte Fanszene eine Choreografie ganz ohne Pyrotechnik gezeigt hatte. Oder dass in den Sicherheitskonferenzen vor den Auswärtsspielen oft mit Blick auf Pyrotechnik-Verfehlungen der Fans entschieden wird, welche Materialien (Blockfahnen, Doppelhalter, etc.) erlaubt sind.Für den größten Lacher des Abends sorgte aber Präsident Lakis. Der erzählte, wie er nach einem Spiel in Marseille fasziniert von der Idee war, ebenfalls jeden Sieg mit Feuerwerk für die ganze Stadt sichtbar zu feiern. Bei der Stadt Krefeld kam die Idee aber nicht so gut an - man hatte Angst, dass dies die Affen im Zoo verschrecken könnte.

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