Am Ende zählen die Tore - 1:1 gegen Rot-Weiss Essen
Auf dieses Spiel hatten sich sicher alle KFC-Fans vor der Saison tierisch gefreut. Ausgemalt hatte man sich dieses Spiel sicherlich anders, denn nur 3.069 Zuschauer sahen sich das Spiel trotz des schönen Wetters live an. Unter normalen Umständen mit einer besseren Tabellenposition für beide Mannschaften sind solche Spiele sicherlich gut genug um auch mal 8.000 und mehr Fans in die Grotenburg zu locken.
Burak Kaplans Spielberechtigung ließ weiter auf sich warten, der Antrag liegt inzwischen sogar schon bei der FIFA. Güngor Kaya dagegen konnte heute nach seiner sechsmonatigen Sperre endlich sein Debüt im KFC-Dress geben, Eric van der Luer ließ ihn aber noch bis zur 75. Minute warten. Sonst gab es keine Überraschung in der Uerdinger Aufstellung. Zu Beginn des Spiels starteten die Uerdinger-Fans im Franz-Raschid-Block unter Leitung der Ultras Krefeld eine schöne Choreo, die nochmal auf die Stadionproblematik aufmerksam machte.Der KFC startete stark und ging bereits in der 3. Minute nach einem Freistoß (!) mit 1:0 in Führung. Torschütze Ahmed Ammi konnte die Flanke von Issa Issa ohne Gegenwehr einfach verwandeln. Danach machten die blau-roten aber noch lange nicht Schluss. Es folgten Chancen im Minutentakt, die Essener waren noch überhaupt nicht im Spiel. Emrah Uzun schob in der 8. Minute den Ball in Richtung des leeren Tors, aber ein Essener Verteidiger kann auf der Linie noch klären. Keine fünf Minuten später donnerte Waldemar Schattner den Ball an den Pfosten. Nach rund zwanzig Minuten hätten sich die Rot-Weissen nicht über einen 3:0- oder 4:0-Rückstand beschweren dürfen.Aus dem Nichts kam dann der Bruch im Spiel. 25 Minuten lang hatte man den Essenern keine Chance gelassen und sie komplett an die Wand gespielt. Doch dann wurde nach Freistoß der zweite Ball wieder einmal nicht geklärt und kam zurück in den Strafraum. Propheter rutschte in den Ball und brachte ihn zumindest auf die Linie. Ob dieser wirklich drin war, wie der Linienrichter anzeigte, darüber waren sich nicht alle einig. Der Videobeweis sorgte hier inzwischen aber für Klarheit.Der KFC war von nun an sehr verunsichert. Doch da Essen selber nicht allzu viel Zug zum Tor hatte und auch technisch nicht stärker war stand die Abwehr noch sicher. Nach vorne ging es aber nur noch mit langen Bällen. Die größte Chance hatte Moses Lamidi kurz vor der Halbzeit mit einem Fallrückzieher. Essens Verteidiger Nakowitsch köpfte den Ball im letzten Moment aus dem Strafraum, damit verhinderte er eine weitere sehr gute Chance für den KFC. Aber da, wo ursprünglich der Ball in der Luft stand, war nun natürlich sein Kopf und diesen erwischte Lamidi mit ordentlich Schmackes, sodass Nakowitsch auf einer Trage abtransportiert werden musste. Das war dann die letzte Aktion in einer guten ersten Halbzeit.Die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs gehörte klar den Essenern, der KFC brachte hier nur eine kleine Chance durch Waldemar Schattner und Emrah Uzun zusammen. RWE kontrollierte das Spiel, brachte aber die Uerdinger Defensive, die über die gesamten 90 Minuten sehr gut stand, nicht wirklich in Verlegenheit.Nun sorgten die rund 1000 mitgereisten RWE-Fans für Aufsehen, die mit ein wenig rot-weißen Rauch und Bengalos etwas Stimmung im Block machten. In der 70. Minute kam Musa Celik für Assimiou Touré und fünf Minuten später endlich Güngor Kaya für Kosi Saka, der kurz zuvor sich zwar toll gegen zwei Essener durchgetankt hatte, dann aber den Ball ins Toraus flankte. Insgesamt eine etwas bessere Vorstellung des Kapitäns.Nachdem der KFC eine halbe Stunde lang quasi nichts auf die Reihe bekam, begann nun die Schlussviertelstunde und hier waren die Uerdinger nochmal etwas mehr tonangebend. Nun waren es die Essener, die nur noch konterten oder lange Bälle nach vorne schlugen. Güngor Kaya wie Emrah Uzun leisteten noch einige Spurts und erkämpften noch zwei gute Chancen. Beide Schüsse von Moses Lamidi wurden jedoch so abgeblockt, dass RWE-Schlussmann Schwabke keine Probleme hatte den Ball festzuhalten. Kurz vor Schluss noch einmal Aufregung vor dem Essener-Fanblock, da dort ein Trommelstock oder kurze Fahnenstange auf den Platz geworfen wurde, ein paar Augenblicke später pfiff der Offizielle Benjamin Bläser dann aber auch ab.Ebenso wie im Hinspiel ein ärgerliches Unentschieden. Auf der einen Seite fehlten die Tore vorne, für die es genug Gelegenheiten gab, auf der anderen Seite ein Gegentor, wo womöglich der Linienrichter den entscheidenen Zentimeter hinzugeguckt hat. So reicht es nur für einen Punkt, der irgendwo zu wenig ist. Aber andererseits gilt auch 'Punkt ist Punkt' und so müssen wir uns eben etwas langsamer aus dem Abstiegskampf befreien.