Weiter Richtung Oberliga - KFC blamiert sich in Leverkusen
Es gehört zum Wahnsinn dieser Saison, dass noch immer nicht fest steht, wie viele Mannschaften am Ende absteigen werden. Auch der 16. Platz, den der KFC trotz der Niederlage gegen Wiedenbrück in der Vorwoche noch inne hatte, könnte durchaus reichen. So gab es auch gegen Leverkusen immer noch die Hoffnung, das Ruder vielleicht doch noch in Richtung Klassenerhalt herum zu reißen. Doch nach der erneut schwachen Leistung und verdienten Niederlage scheint auch dieser Zug inzwischen abgefahren.
Um in Leverkusen endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren, setzte Interimstrainer Ersan Tekkan zunächst auf eine recht defensive Aufstellung. Im Vergleich zur Mannschaft unter Erhan Albayrak rutschte Assimou Touré wieder in die Startaufstellung und ersetzte Musah Celik auf der linken Verteidigerposition. Auch die Kapitänsbinde hatte den Träger gewechselt. Tekkan hatte es schon zuvor als einen Fehler bezeichnet, einen lediglich ausgeliehenen Spieler für diesen Posten zu wählen, und so lief diesmal Issa Issa als Spielführer auf.In der ersten Halbzeit schien die defensive Grundeinstellung durchaus zu fruchten. Die Mannschaft schaltete schneller um als zuletzt und konnte den Gastgebern so lange Zeit recht gut Paroli bieten. Etwas Glück war jedoch auch wieder dabei, dass den Leverkusenern bei den ersten Abschlüssen die letzte Präzision fehlte. Die erste gelbe Karte des Spiels sah bereits nach 25 Minuten Ioannis Alexiou, der einen Fehler seiner Mitspieler ausbügeln und an der Strafraumgrenze zur Grätsche ansetzen musste.Der Gegentreffer fiel dann nach einem Elfmeter. Burak Kaplan hatte sich einen harten Zweikampf an der Strafraumgrenze geleistet, der Schiedsrichter empfand diesen wohl als zu hart. Dabei interessierte ihn auch nicht, dass das angebliche Foul eindeutig außerhalb des Sechszehners begonnen hatte. Robin Udegbe kam zwar noch an den Ball von Bouhhaddouz heran, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend ablenken.Während die Leverkusener trotz der kompakten Abwehr des KFC auch in der Folge immer wieder zu kleineren Chancen kamen, lief für Uerdingen nach vorne kaum etwas. Zwei Distanzschüsse von Kaplan und Issa waren die besten Möglichkeiten der ersten Hälfte, beim einzigen gefährlichen Nachschuss stand Lamidi leider im Abseits. Auf der anderen Seite zeigte sich Udegbe wieder mal als stärkster Mann auf dem Platz und hielt seine Mannschaft im Rennen. Kurz vor dem Pausenpfiff parierte er einen Alleingang eines Leverkuseners und rettete so den knappen Rückstand in die Kabine.Nach der Pause ein kleiner Lichtblick – Emrah Uzun kam vor dem gegnerischen Tor frei zum Kopfball, brachte den Ball jedoch nicht auf das Tor. Der KFC schien nun mehr nach vorne zu spielen, etwas Hoffnung gab es also scheinbar noch. Doch die wurde kurz darauf mit einem langen Pass der Leverkusener zunichte gemacht. Der Ball stellte fast die komplette Uerdinger Abwehr kalt und zwang Alexiou, an der Strafraumgrenze ein taktisches Foul zu begehen um nicht überlaufen zu werden. Zwei mal musste der Verteidiger Fehler seiner Mitspieler ausbügeln, die Ampelkarte war dann der Dank.Die Hinausstellung schien den letzten Widerstand des KFC zu brechen, innerhalb von zwei Minuten erhöhten Bouhhaddouz und Narey auf 3:0 aus Sicht der Gastgeber. Vom KFC kam nun nichts mehr, nur Udegbe durfte noch ein bisschen mitspielen. Leverkusen traf noch ein mal die Latte, dann war auch dieses Spiel endlich zu Ende, und damit auch die Hoffnungen, den 16. Tabellenplatz zu halten.Leider kann man an diesem Tag nicht über das Spiel schreiben, ohne auch über das Verhalten einiger Zuschauer zu sprechen. Ein kleines Grüppchen beleidigte schon beim Aufwärmen und dann auch das komplette Spiel über die Mannschaft auf einem Niveau, mit dem sonst nicht einmal die unbeliebtesten Gegner bedacht werden. Besonders schien man es dabei auf Burak Kaplan abgesehen zu haben, aber auch Issa Issa und Moses Lamidi bekamen ihr Fett weg. So musste man sich in Leverkusen nicht nur für den Auftritt der Mannschaft sondern auch den einiger Akteure auf der Tribüne schämen. Es wird Zeit, das diese Saison endlich zu Ende ist.