Erneute Blamage - Pokalaus gegen Oberligisten
Der Uerdinger Albtraum wurde wahr – auch im Pokal änderte sich nichts an der Leistung auf dem Feld und der KFC schied etwas unglücklich aber nicht unverdient aus dem Wettbewerb aus. Dabei hätte in der nächsten Runde mit dem Finale in Duisburg eine nette Finanzspritze gewartet, die der Verein sicherlich gut gebrauchen könnte. Doch gegen den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld, der obendrein noch eine ganze Halbzeit in Unterzahl spielte, gelang den Spielern nicht ein einziges Tor.
Die Erwartungen der Fans vor der Partie waren geteilt – während manche in dieser Saison gar nichts mehr erhofften, sahen andere den Pokal noch als letzte Chance, der Saison ein versöhnliches Ende zu geben. Auch die Mannschaft schien ihren Anhängern noch ein bisschen Hoffnung geben zu wollen und zeigte einen ordentlichen Start in die Partie. Der KFC hatte mehr Ballbesitz und konnte vor allem über Kofi Schulz auf der rechten Seite auch erste zaghafte Angriffe verzeichnen. Nach und nach wurden die Aktionen sicherer und nach 20 Minuten hatte Waldemar Schattner die erste Großchance des Spiels, scheiterte jedoch am heraus geeilten Torhüter der Veilchen.Für schlechte Nachrichten sorge dann Issa Issa. Der verlor im Spielaufbau vor der Mittellinie den Ball und leitete so einen Konter der Hiesfelder ein. Der Ball gelangte zu Danny Rankl, der im Strafraum erst noch weg rutschte aber dann Robin Udegbe doch noch überwinden konnte. Der überraschende Gegentreffer war Gift für die Uerdinger Moral. Nur zwei Minuten später musste Udegbe erneut gegen Rankl antreten, diesmal blieb unser Schlussmann der Sieger. Von der Spielkontrolle des KFC war nun aber nichts mehr zu sehen, die Partie wurde hektischer.Der Schiedsrichter verteilte in der Folge einige gelbe Karten. Neben Issa Issa, der nach einem Allerweltsfoul eine Verwarnung für sein anschließendes Meckern bekam, sahen vor allem Spieler der Gastgeber den gelben Karton. Unter anderem Pascal Spors, welcher in der 37. Minute ein taktisches Foul beging. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte brachte er dann Emrah Uzun bei einem Konter zu Fall und sah zurecht gelb-rot. Im Lager des KFC kam nun wieder Hoffnung auf, dass das Spiel nach der Pause noch gedreht werden könnte.Dass Hiesfeld im zweiten Abschnitt auf Zeit spielen würde war zu erwarten, doch war die Dreistigkeit schon überraschend. Gleich beim ersten Abstoß des Torhüters dauerte es geschlagene 30 Sekunden, ehe das Spiel weiter ging. Der Schiedsrichter ließ es leider viel zu lange geschehen. Aber auch so setzte der KFC sich weitgehend in der Offensive fest. Was aber fehlte waren die Ideen. Oft fühlte man sich an Handball erinnert, denn die Uerdinger spielten sich den Ball im Halbkreis vor dem gegnerischen Strafraum zu, ohne dem Tor auch nur gefährlich nahe zu kommen.Die größte Chance der zweiten Hälfte hatten dann auch wieder die Gastgeber. Während die Uerdinger Standards wieder einmal absolut ungefährlich waren, stand nach einem Freistoß der Hiesfelder Rademacher komplett frei am Sechzehner. Zum Glück für den KFC war dessen Kopfball nicht sonderlich platziert, Robin Udegbe konnte klären. Auf der anderen Seite wurde der Torhüter durch Ellguth und Schulz zwei mal gefordert, parierte beide Male aber glänzend. Mehr passierte im Angriff des KFC nicht, und das obwohl mit Lamidi, Schulz, Uzun, Kaplan und Kaya genug Offensivspezialisten auf dem Feld standen.Ansonsten gab es in der restlichen Spielzeit wenig erfreuliches. Der Linienrichter auf Seiten der Uerdinger zeigte mehrfach, dass er die Regeln wohl nie wirklich gelernt hat – Höhepunkt war, als er nach einem Einwurf auf Abseits entschied. Hiesfeld stemmte sich sich mit allen Mitteln gegen den Ausgleich, was in erster Linie Zeitspiel bedeutete. Und einige Zuschauer auf Seiten des KFC ließen sich davon provozieren, warfen Bierbecher und suchten den Weg auf das Spielfeld. Es war am Ende einfach ein rundum beschissener Abend für den KFC.Damit ist der Traum ausgeträumt, doch noch irgendwie in den DFB-Pokal zu kommen. Die Mannschaft war zwar gewillt, in der Offensive aber selbst gegen einen dezimierten Oberligisten einfach zu limitiert und einfallslos. Auch für die Liga macht das wenig Hoffnung – ohne eine deutliche Leistungssteigerung wird es schwer, den 16. Platz noch zu halten. Uns bleibt damit nur, de TV Jahn Hiesfeld zum Einzug ins Pokalfinale zu gratulieren.