Neue Investoren
Ich finde nicht, dass es für uns nur den einen alternativlosen Weg zurück in den Profifußball gibt und alles andere zwangsläufig nicht mehr als Fußballromantik ist und bin auch nach wie vor der Ansicht, dass man zwischen verschiedenen Investoren unterscheiden sollte.
Wir wissen aktuell noch nichts über die Ziele und Absichten der möglichen armenischen Investoren, weshalb ich vorsichtig wäre, dem Ganzen so positiv gegenüber zu stehen. Ich jedenfalls kann von mir sagen, dass ich es nicht akzeptieren würde, wenn wir als KFCN Uerdingen auflaufen würden und letztlich nicht mehr als ein Farmteam für den armenischen Fußball wären. Ich habe nach Ponomarev wie viele andere Fans und auch die Stadt klare Erwartungen an einen zukünftigen Investor bezüglich Professionalität, Seriösität und Nachhaltigkeit. Die im Eingangspost artikulierte Sorge sollten wir doch ernst nehmen. Ich teile daher auch die Aussage des neuesten Banners der Ultras an der Grotenburg ("Unser Verein wird nicht an der Basis vorbei an Investoren mit unklaren Motiven verkauft").
Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen, nur um unseren Status quo zu erhalten und weiter von der 2. Bundesliga zu träumen. Für mich steht der sportliche Erfolg nicht so weit über allem anderen, dass man dafür quasi alles in Kauf nehmen würde. Manche hier schreiben, dass der Profifußball immer mehr zu einem Business verkommt, wollen aber trotzdem am liebsten sofort dort hin, weil Erfolg eben sexy ist. Wie gesagt, ich hätte keine Lust, einen KFC in der 1. Bundesliga zu sehen, wenn wir dafür unsere Seele verkaufen würden und zum Spielball eines Investors werden würden. Schaut euch doch die Stadien in England an.
Ganz nebenbei halte ich die Zielsetzung des schnellen Aufstiegs in die 2. Bundesliga aktuell sowieso nicht für realistisch, denn andere Vereine haben für diesen Schritt jahrelang Aufbauarbeit leisten müssen, die wir erstmal noch vor uns haben. Es gibt auch andere Wege als den des schnellen Erfolgs mit irgendwelchen x-beliebigen Investoren und diese müssen nicht unbedingt Landesliga und Fußballromantik auf Bezirkssportanlagen bedeuten.
Es gibt es eine Fülle an Investitionsmodellen, die man aber nicht einheitlich bewerten sollte. Wenn man beispielsweise vom kommerzialisierten Bundesliga-Fußball spricht, sollte schon noch einmal unterschieden werden, auch wenn das große Ganze ingesamt natürlich zu einem Produkt geworden ist: Es gibt künstliche Gebilde wie RB Leipzig, Werksklubs wie den VfL Wolfsburg, Spielzeuge Superreicher wie 1899 Hoffenheim und Sponsoren wie Gazprom oder Qatar Airways, aber auf der anderen Seite genügend Vereine, die dank eines gewachsenen Sponsorenpools, einzelner verwurzelter Investoren oder anderer Finanzierungsmodelle Profifußball ermöglichen können. Diese Vereine wie Bielefeld, Mainz, Augsburg und viele Zweitligisten haben es ohne ausländische Investoren geschafft, welche in der Regel schon noch deutlich profitorientierter agieren. Man kann es sogar bis in die Bundesligen schaffen, ohne sich einem einzigen Investoren anzuvertrauen, auch wenn das wie gesagt aktuell gar nicht unser Thema sein sollte und nicht einfach ist.
Grundsätzlich ist es ohne finanzkräftige Hilfe heutzutage natürlich erheblich schwieriger geworden, aus der Regionalliga oder 3. Liga herauszukommen. Vereine wie wir, aber selbst etwas etabliertere und in der Region anerkanntere Vereine wie Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt, Hessen Kassel oder der Wuppertaler SV kämpfen rein mit Sponsoren dauerhaft ums Überleben und sind auf größere Investitionen angewiesen, um irgendwann wieder eine Chance auf Profifußball zu haben. Trotzdem muss man sich eben immer die Frage stellen, wie wichtig einem die Aussicht auf Erfolg ist und wie wichtig die nachhaltige und seriöse Entwicklung des Vereins. 1860 München, Carl-Zeiss Jena oder wir gelten nicht als Positivbeispiele für den Einstieg ausländischer Investoren. Besser stehen Vereine da, deren Investoren oder Gönner es wirklich ernst mit dem Verein meinen, wodurch die Vereine langfristiger planen und finanziell solider aufgestellt sind.
Allerdings ist auch offensichtlich, dass wir nicht der einzige Verein sind, der vergeblich solch einen regionalen Investor sucht. Beispiele wie aus Erfurt in diesem Jahr, wo Ex-Profi Franz Gerber als Investor eingestiegen ist und nun den Verein konsolidieren, Strukturen aufbauen, Sponsoren hinzugewinnen, die Fans zurück ins Boot holen und dann mit sportlicher Kompetenz und Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren den Aufstieg aus der Oberliga in die 3. Liga anpeilen möchte, sind nicht die Regel, sondern sind Glücksfälle.
Wir wissen alle, auf welch wackligen Beinen unser Verein seit Jahren steht und dass wir aktuell fast dazu verdammt sind, einen Investoren zu finden, wenn wir weiterhin im Profifußball mitmischen möchten, aber wir sollten eben auch wissen, wo wir herkommen und dass die ganzen Diskussionen hier ohne Ponomarev gar nicht stattfinden würden. Einzig und allein durch Ponomarevs Geld können wir jetzt von der 2. Bundesliga träumen - ansonsten hat sich in und um den Verein kaum etwas geändert. Wir befinden uns seit zwei Jahren in einer künstlich erzeugten Blase Profifußball, obwohl wir dort eigentlich aktuell noch viel weniger zu suchen hätten als viele Regionalligisten. So viel zu verlieren haben wir also eigentlich gar nicht. Wir haben so viele Baustellen offen, weshalb wir eigentlich das Wort Bundesliga gar nicht in den Mund nehmen dürften.
Wieso also mit Krampf unseren Verein wieder in die Hände unfähiger, rein renditeorientierter, kaum verwurzelter Investoren legen, die mittelfristig mehr kaputt machen könnten als schaffen? (Es besteht zumindest die Gefahr, dass wir uns mit den armenischen Investoren solche Leute ins Boot holen könnten) Wenn wir einen anderen Weg gehen wollen und irgendwann vielleicht Investoren gewinnen wollen, die hier wirklich etwas aufbauen wollen, müssten wir uns doch erstmal folgenden Fragen widmen:
Haben wir als Verein nicht erstmal wieder unser Image zu verbessern, damit wir überhaupt erstmal wieder in Krefeld und Umgebung ernstgenommen werden? Sollten wir nicht erstmal wieder den Rückhalt in der Stadt gewinnen, den wir haben könnten? Sollten im Verein nicht vielleicht erstmal Leute tätig werden, die dem Klub wieder ein Gesicht geben?
Wenn wir dem Verein wieder ein Herz und Hirn geben würden und ernsthaft um Hilfe beten würden, dann bin ich mir sicher, dass, auch mit dem Stadion, zumindest schon einmal eine hinreichende Zahl an Sponsoren helfen würden. Aus einer gesunden Basis heraus könnte man sich dann anschließend Gedanken um die Finanzierung eines größeren Etats bzw. von Profifußball machen. Ponomarev hat mal gesagt, dass wir über Mitgliedereinnahmen (völlig ungenutztes Potential), Sponsoren (liegt ebenso brach) und Eintrittsgelder (auch mehr möglich als 1200 Nasen) pro Jahr maximal 600.000 Euro erwirtschaften können. Für die Regionalliga wäre das eng, keine Frage, aber ich sehe wie geschrieben eben ungenutzte Potenziale.
Beim Bonner SC, einem eher kleinen Regionalligisten, sieht es aktuell übrigens wie folgt aus:
"Wir waren im Jahr 2010 insolvent, uns gab es also fast gar nicht mehr. Jetzt wollen wir möglichst schnell in die 3. Liga aufsteigen und Strukturen etablieren, die für den Profifußball notwendig sind. In den letzten ein bis zwei Jahren haben wir ein Plateau erreicht, welches für die Regionalliga reicht. Mit unserem Etat von rund einer Millionen Euro sind wir nämlich nur eine kleine Trompete im großen Orchester Profifußball. Aber wir haben großes sportliches Potenzial: Unser Trainer ist top und wir haben viele Spieler im Kader, die sich sportlich weiterentwickeln wollen. In der Vereinsführung arbeiten wir nach drei Prinzipien: Seriösität, Geduld und Verlässlichkeit. Wir wollen uns langfristig entwickeln. Dazu tragen auch unsere Sponsoren bei, deren Anzahl wir in den vergangenen drei Jahren von 60 auf 160 haben steigern können. Die Sparkasse KölnBonn als Trikotsponsor auf der Brust zu tragen, ist für mich und den Bonner SC eine Auszeichnung."
Ganz salopp gesagt muss solch eine Basis für einen Verein wie den KFC Uerdingen mit viel größerem Namen und Fanpotential auch möglich sein. Wir sind größer als wir oft denken.
Und wieso nicht auch neue Wege der Finanzierung gehen, wie andere Vereine auch? Ein Beispiel sind die zuletzt bei einigen Vereinen ausprobierten Fan-Anleihen. Hier das Beispiel MSV:
"Um neues Geld zu generieren, startete der MSV Duisburg vor über einem Jahr eine Fan-Anleihe. Ab einem Betrag von 100 Euro können Fans ihr Geld beim MSV anlegen, und erhalten es nach fünf Jahren mit einer Verzinsungen von 5 Prozent zurück – im Falle des Aufstiegs erhöht sich der Zinssatz gar auf 6 Prozent. Wenige Tage vor dem Ende der Aktion sind bisher 519.000 Euro erwirtschaftet worden. "Wir sind beim Start der Anleihe davon ausgegangen, den Schuldenschnitt und die Stadionlösung in kurzer Zeit zu erreichen. Das hat sich dann aber leider als Marathonverfahren erwiesen, das erst jetzt abgeschlossen ist. Wir haben aber von Anfang an kommuniziert, dass wir wissen, dass mittelständische und Großanleger erst in die Zebra-Anleihe einsteigen, wenn diese Sicherheit wirklich fix ist. Deshalb sind wir mit dem jetzt erreichten Ergebnis nicht unzufrieden“, so MSV-Vorstandsvorsitzender Ingo Wald. Die Erlöse werden zum einen in das NachwuchsLeistungsZentrum des MSV investiert und zum anderen in den Verein selbst, um "die Abhängigkeit von Banken und einzelnen Investoren weiter zu reduzieren." "Unser Dank geht an die vielen, vielen Fans, die mit dem Zeichnen der Zebra-Anleihe wieder einmal ihre Liebe und Leidenschaft zum MSV gezeigt haben. Auch dieser Erfolg der Zebra-Anleihe ist ein wichtiger Baustein, mit dem beim MSV jetzt das Fundament geschaffen ist, eine wirtschaftlich und damit auch sportlich erfolgreiche Zukunft angreifen zu können“, erklärte Robert Philipps, stv. Vorstandsvorsitzender des MSV."
Ich wünsche mir einfach, dass wir den Verein als solchen mehr wertschätzen und uns nicht rein zum Spielball von unbekannten Investoren machen, nur weil wir vermeintlich keine Alternative sehen. Ich bin nicht per se gegen Investoren, nur sollten das Wohl und die ID des KFC immer über allem anderen stehen! Wer das gefährdet, hat meine Stimme nicht (mehr). Ich freue mich über eine Diskussion!
Deine Meinung in allen Ehren, aber worüber möchtest Du denn nun diskutieren?
Über die Sponsoren, die man schon seit 2 Jahrzehnten erfolglos sucht? Über regional verwurzelte Investoren die man schon seit 2 Jahrzehnten erfolglos sucht?
Die meisten Deiner positiven Beispiele hängen doch seit vielen Jahren an der prallgefüllten Brust der TV Gelder.
Der KFC kämpft seit Jahrzehnten um das nackte Überleben, Deine Ideen sind schön, aber nicht neu, und führten in der Vergangenheit nicht dazu dass der KFC sorgenfrei überleben konnte.
Man kann auf diesem Weg weder die 2. noch die 1. Bundesliga erreichen, und mit jedem Jahr das vergeht wird es schwieriger, weil die Kluft zwischen den ersten beiden Ligen und allen nachfolgenden immer größer wird. Der KFC hat den Anschluss in den 90er Jahren verspielt. Und ohne Investoren reicht es für den KFC eher für die Oberliga, denn - im Gegensatz zu anderen Vereinen - ist der KFC das kleine gallische Dorf umgeben von von vielen Heerlagern (1. und 2. Bundesliga).
Solche Aussagen finde ich übrigens daneben:
"Wieso also mit Krampf unseren Verein wieder in die Hände unfähiger, rein renditeorientierter, kaum verwurzelter Investoren legen, die mittelfristig mehr kaputt machen könnten als schaffen? (Es besteht zumindest die Gefahr, dass wir uns mit den armenischen Investoren solche Leute ins Boot holen könnten). "
Und die Antwort auf das "Wieso" ist auch relativ einfach: Weil der KFC sonst keine Chance hat langfristig zu überleben.
Ist aber nur meine Meinung.
In gewisser Weise machen es ja die Pinguine ganz gut. Die haben bspw. Sparkasse , Fressnapf , Borgmann etc. mit an Board.
Wir schaffen es noch nicht mal eine email oder Anruf zu beantworten , einen vernünftigen Fan Shop zu führen oder gezielt ein Marketing Konzept aufzubauen.
Ich würde mich über deutlich mehr Präsenz (auch vielleicht in Kooperation mit den Pinguinen ) freuen... aber das ist glaube ich ein wunschdenken.
@vorwärtsblaurot
Ich bin oft deiner Meinung, aber hier liegen wir völlig auseinander, was auch nicht schlimm ist.
So wie du gedacht hast, habe ich auch mal. Du schreibst "Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen". Das stimmt, aber dürfen genauso wenig die Augen vor der Realität verschließen. Wieso ist denn ein Ponomarev Investor oder warum war ein Lakis unser Geldgeber? Richtig, weil es sonst niemand machen wollte. Vor Lakis haben wir doch jahrelang gesehen, was hier machbar ist, nämlich absolut nichts. Wir haben einige absolut seriöse Vorstände gehabt, die alles für den Verein getan haben. Da wurde doch schon fast gebettelt in der Stadt nach Geld und es kam nichts. Wieso ist denn ein Lakis eingestiegen? Damals wollte niemand in Krefeld 100.000 Euro auf den Tisch legen, damit der KFC gerettet ist in einer Stadt die knapp 220.000 Einwohner hat. In letzter Sekunde hat uns ein Geschäftsmann aus Neuss den Arsch gerettet, sonst wäre Ende gewesen. Und das ist leider die Realität.
Wir können unser Image aufpolieren wie wir wollen, am Ende brauchen wir Geld für sportlichen Erfolg. Ansonsten wird es ja nicht einmal für die Regionalliga reichen. Außerdem macht Erfolg sexy und dann kommen die Leute. Nur kein Geld, kein Erfolg. Außerdem ist Erfolg nicht dauerhaft in der Oberliga um den Aufstieg zu spielen bzw. in der Regionalliga gegen den Abstieg. Das interessiert außer uns verrückten niemanden.
Und ganz ehrlich, so wichtig ist ein gutes Image auch nicht. Wann hatten wir denn mal ein gutes in den letzten Jahren? Unterm Strich hat es sowieso keinen interessiert. Wir waren erfolgreich, deswegen waren gegen Mannheim so viele da oder gegen Dortmund. Dann haben wir halt ein schlechtes Image, wenn der Investor bezahlt. Ja ist abgestumpft, aber so ist es doch. Als ob hier irgendwann mal die Krefelder Wirtschaft/Industrie groß einsteigt. Schau dir doch die Pinguine an. Das doch auch nur eine Seifenblase, an sich interessiert der Krefelder die Pinguine auch niemand oder wieso haben die jetzt einen Investor aus der Schweiz? Die leben seit Jahren von paar Eishockeyliebhabern und der Politik, aber doch nicht von der Krefelder Wirtschaft. Deren Sponsoring ist völlig überschaubar.
Mir geht es auch gar nicht um den schnellen sportlichen Erfolg. Nur ich sehe einfach nicht die Alternative. Die Alternative habe ich die ganzen Jahre in Kleve, Goch, Rhede und Co. mitgemacht und mir gefällt die nicht. Deswegen bin ich auch völlig eiskalt bei dem Thema. Mir ist es scheiss egal, ob wir ein Spielball von Investoren sind. Das mag sicherlich nicht korrekt sein, aber zumindest auf dem Weg sehe ich noch etwas mehr als die Oberliga. Und ganz ehrlich, wenn es zu wild wird und uns fahren alle vor die Wand. Dann ist es so. Dann spielt der KFC halt am Rundweg in der Kreisliga und schaue mir den KFC dort an. Sterben wird er deswegen ja nicht. Und ob ich mir Kreisliga oder Oberliga anschaue? Wo ist der Unterschied. Vorteil, da kannste zu den Auswärtsspielen mit dem Rad fahren und dir noch ordentlich einen trinken.
Wie gesagt, meine Meinung muss niemand gut finden, die ist wahrscheinlich auch scheisse, aber ich glaube einfach nicht mehr an die Fußballromantik. Und am Standort Krefeld sehe ich einfach keinen Weg mit Sponsoren aus dem Umfeld, der einen höher als die Oberliga bringt.
@Vadersstraße
Schau dir die Pinguine Sponsoren nochmal genau an. Fressnapf ist da nicht drin. Sparkasse und SWK haben wir auch über die ganzen Jahre gehabt. Borgmann ist dabei, weil der Borgmann die Pinguine mit gerettet hat. Wenn da alles so toll wäre, wieso haben die Pinguine seit Jahren immer wieder finanzielle Probleme. Warum müssen immer wieder städtische Firmen einspringen bzw. die Miete wird immer weiter gesenkt.
Eine gute Diskussion! Schön das sie geführt wird.
Da ich hoffe noch ein paar Jahre Länger zu leben, folge ich aus romantischen Gründen eher @vorwärtsblaurot
Das beste Beispiel, dass es auch anders geht, ist der AFC Wimbledon (inklusive neuem Stadion). Das wäre die optimal Lösung, aber ein langer steiniger Weg.
https://de.wikipedia.org/wiki/AFC_Wimbledon
@vorwärtsblaurot
Ich bin oft deiner Meinung, aber hier liegen wir völlig auseinander, was auch nicht schlimm ist.
So wie du gedacht hast, habe ich auch mal. Du schreibst "Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen". Das stimmt, aber dürfen genauso wenig die Augen vor der Realität verschließen. Wieso ist denn ein Ponomarev Investor oder warum war ein Lakis unser Geldgeber? Richtig, weil es sonst niemand machen wollte. Vor Lakis haben wir doch jahrelang gesehen, was hier machbar ist, nämlich absolut nichts. Wir haben einige absolut seriöse Vorstände gehabt, die alles für den Verein getan haben. Da wurde doch schon fast gebettelt in der Stadt nach Geld und es kam nichts. Wieso ist denn ein Lakis eingestiegen? Damals wollte niemand in Krefeld 100.000 Euro auf den Tisch legen, damit der KFC gerettet ist in einer Stadt die knapp 220.000 Einwohner hat. In letzter Sekunde hat uns ein Geschäftsmann aus Neuss den Arsch gerettet, sonst wäre Ende gewesen. Und das ist leider die Realität.
Wir können unser Image aufpolieren wie wir wollen, am Ende brauchen wir Geld für sportlichen Erfolg. Ansonsten wird es ja nicht einmal für die Regionalliga reichen. Außerdem macht Erfolg sexy und dann kommen die Leute. Nur kein Geld, kein Erfolg. Außerdem ist Erfolg nicht dauerhaft in der Oberliga um den Aufstieg zu spielen bzw. in der Regionalliga gegen den Abstieg. Das interessiert außer uns verrückten niemanden.
Und ganz ehrlich, so wichtig ist ein gutes Image auch nicht. Wann hatten wir denn mal ein gutes in den letzten Jahren? Unterm Strich hat es sowieso keinen interessiert. Wir waren erfolgreich, deswegen waren gegen Mannheim so viele da oder gegen Dortmund. Dann haben wir halt ein schlechtes Image, wenn der Investor bezahlt. Ja ist abgestumpft, aber so ist es doch. Als ob hier irgendwann mal die Krefelder Wirtschaft/Industrie groß einsteigt. Schau dir doch die Pinguine an. Das doch auch nur eine Seifenblase, an sich interessiert der Krefelder die Pinguine auch niemand oder wieso haben die jetzt einen Investor aus der Schweiz? Die leben seit Jahren von paar Eishockeyliebhabern und der Politik, aber doch nicht von der Krefelder Wirtschaft. Deren Sponsoring ist völlig überschaubar.
Mir geht es auch gar nicht um den schnellen sportlichen Erfolg. Nur ich sehe einfach nicht die Alternative. Die Alternative habe ich die ganzen Jahre in Kleve, Goch, Rhede und Co. mitgemacht und mir gefällt die nicht. Deswegen bin ich auch völlig eiskalt bei dem Thema. Mir ist es scheiss egal, ob wir ein Spielball von Investoren sind. Das mag sicherlich nicht korrekt sein, aber zumindest auf dem Weg sehe ich noch etwas mehr als die Oberliga. Und ganz ehrlich, wenn es zu wild wird und uns fahren alle vor die Wand. Dann ist es so. Dann spielt der KFC halt am Rundweg in der Kreisliga und schaue mir den KFC dort an. Sterben wird er deswegen ja nicht. Und ob ich mir Kreisliga oder Oberliga anschaue? Wo ist der Unterschied. Vorteil, da kannste zu den Auswärtsspielen mit dem Rad fahren und dir noch ordentlich einen trinken.
Wie gesagt, meine Meinung muss niemand gut finden, die ist wahrscheinlich auch scheisse, aber ich glaube einfach nicht mehr an die Fußballromantik. Und am Standort Krefeld sehe ich einfach keinen Weg mit Sponsoren aus dem Umfeld, der einen höher als die Oberliga bringt.
@Vadersstraße
Schau dir die Pinguine Sponsoren nochmal genau an. Fressnapf ist da nicht drin. Sparkasse und SWK haben wir auch über die ganzen Jahre gehabt. Borgmann ist dabei, weil der Borgmann die Pinguine mit gerettet hat. Wenn da alles so toll wäre, wieso haben die Pinguine seit Jahren immer wieder finanzielle Probleme. Warum müssen immer wieder städtische Firmen einspringen bzw. die Miete wird immer weiter gesenkt.
Die Entscheider von damals sind nicht mehr da. Das Medien Echo für beide Seiten wäre Enorm.
@vorwärtsblaurot
Ich bin oft deiner Meinung, aber hier liegen wir völlig auseinander, was auch nicht schlimm ist.
So wie du gedacht hast, habe ich auch mal. Du schreibst "Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen". Das stimmt, aber dürfen genauso wenig die Augen vor der Realität verschließen. Wieso ist denn ein Ponomarev Investor oder warum war ein Lakis unser Geldgeber? Richtig, weil es sonst niemand machen wollte. Vor Lakis haben wir doch jahrelang gesehen, was hier machbar ist, nämlich absolut nichts. Wir haben einige absolut seriöse Vorstände gehabt, die alles für den Verein getan haben. Da wurde doch schon fast gebettelt in der Stadt nach Geld und es kam nichts. Wieso ist denn ein Lakis eingestiegen? Damals wollte niemand in Krefeld 100.000 Euro auf den Tisch legen, damit der KFC gerettet ist in einer Stadt die knapp 220.000 Einwohner hat. In letzter Sekunde hat uns ein Geschäftsmann aus Neuss den Arsch gerettet, sonst wäre Ende gewesen. Und das ist leider die Realität.
Wir können unser Image aufpolieren wie wir wollen, am Ende brauchen wir Geld für sportlichen Erfolg. Ansonsten wird es ja nicht einmal für die Regionalliga reichen. Außerdem macht Erfolg sexy und dann kommen die Leute. Nur kein Geld, kein Erfolg. Außerdem ist Erfolg nicht dauerhaft in der Oberliga um den Aufstieg zu spielen bzw. in der Regionalliga gegen den Abstieg. Das interessiert außer uns verrückten niemanden.
Und ganz ehrlich, so wichtig ist ein gutes Image auch nicht. Wann hatten wir denn mal ein gutes in den letzten Jahren? Unterm Strich hat es sowieso keinen interessiert. Wir waren erfolgreich, deswegen waren gegen Mannheim so viele da oder gegen Dortmund. Dann haben wir halt ein schlechtes Image, wenn der Investor bezahlt. Ja ist abgestumpft, aber so ist es doch. Als ob hier irgendwann mal die Krefelder Wirtschaft/Industrie groß einsteigt. Schau dir doch die Pinguine an. Das doch auch nur eine Seifenblase, an sich interessiert der Krefelder die Pinguine auch niemand oder wieso haben die jetzt einen Investor aus der Schweiz? Die leben seit Jahren von paar Eishockeyliebhabern und der Politik, aber doch nicht von der Krefelder Wirtschaft. Deren Sponsoring ist völlig überschaubar.
Mir geht es auch gar nicht um den schnellen sportlichen Erfolg. Nur ich sehe einfach nicht die Alternative. Die Alternative habe ich die ganzen Jahre in Kleve, Goch, Rhede und Co. mitgemacht und mir gefällt die nicht. Deswegen bin ich auch völlig eiskalt bei dem Thema. Mir ist es scheiss egal, ob wir ein Spielball von Investoren sind. Das mag sicherlich nicht korrekt sein, aber zumindest auf dem Weg sehe ich noch etwas mehr als die Oberliga. Und ganz ehrlich, wenn es zu wild wird und uns fahren alle vor die Wand. Dann ist es so. Dann spielt der KFC halt am Rundweg in der Kreisliga und schaue mir den KFC dort an. Sterben wird er deswegen ja nicht. Und ob ich mir Kreisliga oder Oberliga anschaue? Wo ist der Unterschied. Vorteil, da kannste zu den Auswärtsspielen mit dem Rad fahren und dir noch ordentlich einen trinken.
Wie gesagt, meine Meinung muss niemand gut finden, die ist wahrscheinlich auch scheisse, aber ich glaube einfach nicht mehr an die Fußballromantik. Und am Standort Krefeld sehe ich einfach keinen Weg mit Sponsoren aus dem Umfeld, der einen höher als die Oberliga bringt.
@Vadersstraße
Schau dir die Pinguine Sponsoren nochmal genau an. Fressnapf ist da nicht drin. Sparkasse und SWK haben wir auch über die ganzen Jahre gehabt. Borgmann ist dabei, weil der Borgmann die Pinguine mit gerettet hat. Wenn da alles so toll wäre, wieso haben die Pinguine seit Jahren immer wieder finanzielle Probleme. Warum müssen immer wieder städtische Firmen einspringen bzw. die Miete wird immer weiter gesenkt.
Eine gute Diskussion! Schön das sie geführt wird.
Da ich hoffe noch ein paar Jahre Länger zu leben, folge ich aus romantischen Gründen eher @vorwärtsblaurot
Das beste Beispiel, dass es auch anders geht, ist der AFC Wimbledon (inklusive neuem Stadion). Das wäre die optimal Lösung, aber ein langer steiniger Weg.
https://de.wikipedia.org/wiki/AFC_Wimbledon
Und wie gesagt, vor Lakis haben wir doch gesehen was Sache war. Ich will keinem ans Bein pissen, aber wer war denn von euch damals gegen Straelen 2 dabei, als noch 600 Zuschauer da waren. Viele aus dem Forum hatten wahrscheinlich kein Bock darauf. Was auch völlig ok ist. Nur das war doch die Realität als wir paar Sponsoren in Krefeld hatten und alles dafür getan wurde, damit wir überleben. Nur die letzten Hardcorefans haben den Verein doch am Leben gehalten.
Deswegen tue ich mich auch so schwer mit der Diskussion, weil ich das alles gesehen habe. Ich weiß nicht, woher das Geld kommen soll aus Krefeld? Was wir damals alles für Aktionen gestartet haben und da war der Fußball schon am boomen, aber es hat keine Sau interessiert. Da gab es mal in der Fußgängerzone eine kleine Spende, weil wer Mitleid hatte oder sich an 85 erinnert hat, aber das war es doch schon.
Wenn wir mehr Anhänger hätten, dann wäre es vielleicht was anderes. Aber schaut euch selbst Essen oder Aachen an. In Essen sind die dankbar, das sie nun einen Investor haben. Vorher 8k Zuschauer und es ging nix mehr in Richtung Profifußball.
Mein Herz sagt mir auch was anderes, aber das ist leider nicht mehr die Realität.
Die Frage ist doch, will du Profifußball? Nein, dann brauchen wir keinen Investor, dann spielen wir wieder gegen Turu und lassen uns von so Bengeln beim Torjubel verarschen. Wenn ja, dann geht in Krefeld nur was mit einem Investor. Siehe Vergangenheit. Bayer war doch nichts anderes.
Edit: Und wie Looxus schon sagt, ich glaube auch nicht, das MP uns an den erst besten verscherbelt. Mazzel hat im Podcast dazu auch paar interessante Sachen gesagt. Klar wissen wir nicht, ob es überhaupt etwas wird oder was die Vorhaben. Aber bei aller Sorge besteht auch die Möglichkeit, das was geiles entsteht.
Erstens gab es da ja vorher einen anderen Verein. Zweitens spielt die Geschichte in der größten Finanzmetropole Europas. Und drittens haben die eine der prestigeträchtigsten Sportveranstaltungen der Welt. Natürlich findet man da mehr Mitstreiter
Von einigen liest & hört man dass die Identifikation mit dem Verein durch das Gesamtbild was vermittelt wurde in den letzten Jahren gelitten hat. Auch bei mir war es so. Und gerade deswegen sollte man, bei aller Notwendigkeit und Abhängigkeit von einem externen Geldgeber, sich genau anschauen wem da gerade sein Verein übergeben wird.
Welche Motive hat der Investor? Will er junge Armenische Talente fördern? Will er ein Netzwerk aus Verein aufbauen um sich im europäischen Fußball einen Namen zu machen? Will er den Verein aus steuerlichen Gründen übernehmen? Möchte der Investor den Verein langfristig entwickeln oder will er nur kurzfristig viel Geld in der EU umschlagen? Will er den Verein umbenennen? Die Vereinsfarben ändern?
All die Fragen kann hier KEINER beantworten, und zumindest einige Antworten bräuchte man um für sich persönlich eine Rote Linie zu ziehen.
Einziger Beleg für ein nachhaltiges Engagement ist ein kurzes Interview in einer italienischen Lokalzeitung. Siena war wie es scheint vor dem Einstieg des Investors noch deutlich mehr im Eimer als wir.
Das Konstrukt das gerade erschaffen wird, die Recherchen des 11 Freunde Redakteurs und die Verbindungen der Beteiligten dürften aber zumindest Zweifel erlauben!
Die Investoren, die Du meines Erachtens haben möchtest, sind keine Investoren, sondern Mäzen. Wenn Du einen Mäzen an der Hand hast der garantiert dass er über 10 Jahre lang uneigennützig viel Geld in den KFC steckt, dann bitte gerne. Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung: Haben wir alles schon versucht, hat alles nicht funktioniert.
Ich habe - als MP seine Pläne vorgestellt hat - zugestimmt, weil der KFC in meinen Augen nur überleben konnte/kann wenn wir einen Mäzen a la Hopp oder eben Investoren finden. Ein Mäzen war und ist nicht in Sicht, also nehme ich den Investor. Und wenn MP für seine Anteile neue Investoren findet, dann nehme ich die auch. Mit Kusshand. Die Ziele der neuen Investoren liegen für mich auf der Hand: Geld verdienen. Wie er damit Geld verdienen möchte ist nicht mein Problem, sondern seins. Er sichert das Überleben des Vereins, nur das zählt.
Und ganz ehrlich: Ich habe auch keine Lust mehr auf 5. oder 6. Liga. Ich habe die Glanzzeiten des FC Bayer mitgemacht, bin zusammen mit dem Verein bis in die 6. Liga gegangen und lange genug über die Dörfer gezogen. Mir reicht´s. Ich nehme jeden Investor, und die "investigativen" Berichte neuen Investoren, die seltsamerweise nur als dubios und undurchsichtig bezeichnet werden wenn sie aus dem "Osten" oder "Nahen Osten" kommen, interessieren mich einen Schei....... Wie seriös offensichtlich europäische Investoren sind, kann man bei den Krefeld Pinguinen verfolgen (also wenn denn jemand der Journalisten hier mal investigativ tätig werden würde).
Der Hinweis auf die Pinguine ist übrigens keine Häme, die Fans dort sind sind genau so arm dran wie wir.
Danke vorwärtsblau! Viele deiner Gedanken sind auch meine. Ich habe ebenfalls große Bedenken, wenn man einem Investor blind folgt/ folgen muss. Natürlich kann ich verstehen, dass man sich freut, wenn potentielle Investoren in Aussicht sind. Aber meine persönlich Freude ist sehr eingeschränkt, wenn/ solange ich überhaupt nicht weiß, wofür dieser Investor steht. Welches Ziel er verfolgt. Welche Mittel er zur Zieleerreichung nutzt. Denn das eine sind eventuelle sportliche Erfolge, das andere aber eben auch eigene Werte/ Moralvorstellungen. Die sind mir persönlich wichtig (und ja: tatsächlich auch wichtiger als sportlicher Erfolg „um jeden Preis“) und deshalb habe ich auch eine Grenze, bis wohin ich mitgehen könnte. MP hat (bei mir!) diese Grenze sehr (über)strapaziert. Das macht mich nicht zu einem besseren Menschen aber meiner Meinung nach auch nicht zu einem schlechteren Fan.
Ich weiß nicht, ob ein anderes als ein Investorenkonzept beim KFC überhaupt (noch) möglich ist. Im Krefelder Umfeld wurde beidseitig viel Porzellan zerschlagen und es würde sicher beidseitig dauern, wieder Vertrauen aufzubauen. Vielleicht ist es über den von vorwärtsbau skizzierten (langen) Weg möglich, wieder dorthin zu kommen, vielleicht würde so ein Weg auch komplett scheitern. Aber das Gleiche gilt eben auch bei der Fokussierung auf den einen Großinvestor. Auch das könnte erfolgreich sein oder eben krachend scheitern. Die aktuelle Situation zeigt ja, wie schwierig es von jetzt auf gleich werden kann, wenn der eine Investor die Lust oder das Geld oder was auch immer verliert. Schlimmstenfalls gehen dann die Lichter (auch) aus. Sicherheit gibt es nicht. Und leider wohl auch nicht "den einen Weg", bei dem man vorher weiß, dass alles gut gehen und gut werden wird.
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23.11. 14:00 | 2:0 | FC Dür. | |
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