Neue Investoren
Da mittlerweile in einigen Threads gemutmaßt wurde und die Diskussion zu der Gruppe jetzt in verschiedenen Unterthemen verstreut ist, dachte ich wir könnten es hier konzentrieren.
Auf Twitter hat vor ein paar Tagen ein Redakteur von 11freunde mal seine Sichtweiße geteilt:
" Beim KFC Uerdingen gibt es Gespräche mit einem neuen Investor. Leider keine gute Sache, wie sich recht schnell zeigt - ein kleine Einordnung: Investoren im Fußball sind mir seit jeher ein Dorn im Auge - das dürfte für niemanden etwas Neues sein. Investoren zerstören Vereinskultur, untergraben die 50+1 Regel und umgehen regelmäßig das Financial Fairplay und der KFC scheint genau da mitmachen zu wollen. Der potentielle neue Investor heißt Romain Gevorkyan. In Armenien ist er im Fußball 2017 als Präsident des FC Noah erstmal auf größerer Bühne aufgetreten. In Italien hat er vor kurzem den AC Sienna übernommen und erstmal den Namen zu ACN Sienna geändert. Das N im neuen Namen des ACN Sienna steht natürlich für Noah. Dies wird später noch von Interesse sein. Mitten drin im armenischen FC Noah ist Karen Andranik Abrahamyan, der ebenfalls als Klubbesitzer auftritt. Dieser wiederum ist ehemaliger General, Politiker und Verteidigungsminister der Republik Arzach - also dem Gebiet Bergkarabach, um das es erst vor kurzem heftige militärische Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan gab - nur so als Randnotiz. Ausgebildet wurde er ab 1998 in der Universität des russischen Militärs, was ihm schließlich auch seien späteren Werdegang ermöglichte. Schließlich ist Russland einer der beiden großen Verbündeten von Armenien in dem Krieg um Bergkarabach. Die Verbindung in die armenische und russische Politik ist also schon einmal gegeben.
Zurück zum Fußball: Vor 6 Tagen wurde in England die Noah Football Group gegründet. Direktor dieser Gruppe ist Bagrat Gazaryan der wiederum ist Gründer des FC Noah in Armenien ist. Dieser ist aber nicht nur Armenier, sondern besitzt auch die zypriotische Staatsbürgerschaft - höchst wahrscheinlich zu Steuersparzwecken gekauft, wie es leider üblich und völlig legal ist. Beruflich ist BG in erster Linie durch seine Tätigkeit bei der Summa Group bekannt. Die Summa Group ist ein russisches Unternehmen im Besitz von Ziyavudin Magomedov (hier sind wir nun endgültig ganz nah dran an russischen Regierungskreisen). Zudem arbeitet BG seit kurzem als Head of O1 Properties. Letzteres ist ein russisches Immobilienunternehmen, dass aber auch einige multinationale Firmen und weiteres in seinem Portfolio hat. Sein Vorgänger: Dmitry Mints, Sohn von Boris Mints. Beide mussten Russland aufgrund eines Disputs mit der Regierung nach England verlassen. Es liegt nahe, dass dieser Wechsel bei 01 Properties auch mit dem Konflikt der Mints mit der russischen Regierung zu tun hat - aber da ist die Quellenlage sehr undurchsichtig und widersprüchlich. Wirklich zuverlässige Informationen findet man hierzu kaum. Dass es bei Bagrat Gazaryan ähnliche Konflikte gibt ist nicht bekannt. Eher im Gegenteil.
Was haben wir also: Eine Reihe von Investoren mit besten Beziehungen in die russische Wirtschaft und Politik, sowie in die armenische Politik und ins Militär. All das sind natürlich nur die Quellen die ganz schnell und online nachvollziehbar sind. Diese Investorengruppe versucht offenbar über die Noah Football Group in England ein Netzwerk aufzubauen, dass dem von Red Bull ähnelt. Mindestens auf jeden Fall, wenn man an die Anfangszeit des Fußballimperiums von RB denkt - nur kommen die Gelder diesmal nicht von nem rechtspopulistischen Brauseherrsteller, sondern aus russischen und armenischen staatsnahen Quellen. Ob man das geil finden muss? Ich habe da meine Zweifel!
@11Freunde_de
#kfcuerdingen #Bundesliga"
Muss man es geil finden. Nein. Sieht so mittlerweile der moderne Fußball aus. Ja. Meine Moralvorstellungen waren auch mal andere im Fußball, aber wen juckt es denn wirklich. Die Bayern beziehen teilweise ihre Kohle aus Katar. Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, wenn mein Verein Kohle aus Armenien bekommt? Nein. So läuft leider mittlerweile der Fußball. Die Scheichs haben damit angefangen und mittlerweile ist es normal geworden. Schaut man sich den Boom im Fußball an, dann scheint es auch gar nicht so viele zu stören, es wird nur immer ein Aufstand geprobt, wenn wieder was neues kommt. Für mich sind das scheinheilige Diskussionen, weil am Ende des Tages konsumiert doch jeder weiter Fußball und ändert nichts.
Wir haben doch auch gar keine andere Möglichkeiten, weil keine Region dahinter steht. Fußball ist mittlerweile nur noch Business. Die Vorstellung, der kleine Mann hat noch was zu sagen ist halt auch eine Wunschvorstellung. Da klappt im Amateurbereich noch, aber umso weiter du hoch willst umso mehr geht es ums Geschäft. Die Zeiten von 11 Freunde müsst ihr sein ist lange vorbei.
Wer hier tiefgreifende Moralvorstellungen hat, sollte den ganzen Profifußball und Profisport generell in Frage stellen. Ich könnte jetzt Seitenweise Beispiele von Verpflichtungen, vor allem im Fussball- und Eishockey Sport aufzeigen. Das würde den Rahmen hier sprengen. Was ist denn mit Sponsoren im Profisport, wie zB. in der Automobil- oder Chemieindustrie, deren Repräsentanten, auch nicht zu wenig mit der Gerichtsbarkeit zu tun haben. Wo wollen wir hier Grenzen ziehen?
Auch ich habe da auch schon lange meine Bedenken und oft Magengrummeln. Aber noch !!!überwiegt die Freude am Fussballsport.
Solange aber bei betreffenden Personen, die bei uns genannt werden, keine für mich nicht mehr diskutierbaren Anschuldigungen bekannt werden, sind sie auch willkommen.
Erstmal eher als Scheichs und rechtsstehende Brausekönige, oder etwa Trump nahestehende USA Amerikaner.
Der Spass würde bei mir aufhören, wenn bei diesen Personen, beweisbare Anschuldigungen, wie zum Beispiel Rassismus, Homophobie oder ähnliches festgestellt würde.
Ich finde die journalistische Leistung hier auch ausnahmsweise mal sehr beachtlich und die Fakten oder zumindest gut belegten Zusammenhänge führen bei mir auch durchaus zu Bauchschmerzen. Ich sehe hier aber mit den neuen Investoren qualitativ keine echte Verschlechterung zu MP.
Es ist im Bannkreis Russlands doch praktisch nicht möglich, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, wenn man sich gegen das politische System stellt. Auch MP wird nur durch gute Verbindungen zu Geld gekommen sein.
Und wir müssen uns wohl auch eingestehen: Was ist die Option? Einen Investor mit moralisch vollkommen "sauberem" Geld wird es nirgendwo geben. Denn welcher seriöse Geschäftsmann aus dem Westen "investiert" hier? Es ist am Ende nämlich auch für MP kein reines Investment gewesen, da er ja wohl kaum mit Gewinn rausgehen wird. Fußballvereine werden entweder zum Spielzeug für die Superreichen aus Russland und Co. oder müssen sich damit zufrieden geben, dass sie bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Das reicht doch bis in die Bundesliga. Da wo vor einem Jahrzehnt noch die "ehrlichen Kaufleute" aus Bremen standen, stehen jetzt RB, Wolfsburg und Hoffenheim.
Und wer mit dubiosen Geldgebern Schwierigkeiten hat, darf weder CL mit PSG und ManCity gucken, noch die gesamte WM in KATAR!
Ich erlaube mir noch nicht wirklich, die neue Investoren-Gruppe final beurteilen zu können. Ich wundere mich aber schon die ganze Zeit über den Aufschrei speziell bei den Armeniern, während Geld aus dem eindeutig undemokratischem und oligarchischem Russland und auch aus den hardcore totalitären Golfstaaten im Fußball mittlerweile Standard ist.
Moral ist eine tolle Sache... wenn man sie sich leisten kann. Der KFC kann es vermutlich nicht. Finde ich nicht besonders toll, weil ich
a) mit Einzelinvestoren meine Probleme habe und
b) diese Verknüpfungen zwischen Politik, und dann auch noch ein einem anderen Wertesystem, und Geld sehr schwierig finde.
Aber man muss auch ganz realistisch sehen: Wenn MP die neuen Investoren "ranschafft", dann werden das welche sein, zu denen er gute Kontakte hat. Wer da nun etwas anderes erwartet hat, ist weltfremd.
Und trotzdem... "Geil wäre anders" (oder andersherum: Anders wäre schon geil.).Hoffentlich gibt es bald was positives zu vermelden.
Hoffentlich gibt es bald was positives zu vermelden.
Die im Artikel genannten Namen und Firmen / Konzerne lassen erahnen, dass diese Leute weit, weit mehr Kapital haben als Herr Ponomarev oder sogar RB 🤷♂️
Die im Artikel genannten Namen und Firmen / Konzerne lassen erahnen, dass diese Leute weit, weit mehr Kapital haben als Herr Ponomarev oder sogar RB 🤷♂️
Ich glaube du hast keinerlei Vorstellung wieviel Geld RedBull in Sponsoring steckt. Daten von 2010 zeigen, das RedBull 1,4 Milliarden Euro in „Sonstige betriebliche Aufwendungen“
investiert hat. Und die "RedBull verleiht Flügel"-Werbung ist sicherlich der weniger bedeutende Teil dieser 1,4 Milliarden. Und diese Zahlen werden sich seit 2010 sicherlich nochmal erhöht haben. Wohlgemerkt alles "pro Jahr".Ich finde nicht, dass es für uns nur den einen alternativlosen Weg zurück in den Profifußball gibt und alles andere zwangsläufig nicht mehr als Fußballromantik ist und bin auch nach wie vor der Ansicht, dass man zwischen verschiedenen Investoren unterscheiden sollte.
Wir wissen aktuell noch nichts über die Ziele und Absichten der möglichen armenischen Investoren, weshalb ich vorsichtig wäre, dem Ganzen so positiv gegenüber zu stehen. Ich jedenfalls kann von mir sagen, dass ich es nicht akzeptieren würde, wenn wir als KFCN Uerdingen auflaufen würden und letztlich nicht mehr als ein Farmteam für den armenischen Fußball wären. Ich habe nach Ponomarev wie viele andere Fans und auch die Stadt klare Erwartungen an einen zukünftigen Investor bezüglich Professionalität, Seriösität und Nachhaltigkeit. Die im Eingangspost artikulierte Sorge sollten wir doch ernst nehmen. Ich teile daher auch die Aussage des neuesten Banners der Ultras an der Grotenburg ("Unser Verein wird nicht an der Basis vorbei an Investoren mit unklaren Motiven verkauft").
Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen, nur um unseren Status quo zu erhalten und weiter von der 2. Bundesliga zu träumen. Für mich steht der sportliche Erfolg nicht so weit über allem anderen, dass man dafür quasi alles in Kauf nehmen würde. Manche hier schreiben, dass der Profifußball immer mehr zu einem Business verkommt, wollen aber trotzdem am liebsten sofort dort hin, weil Erfolg eben sexy ist. Wie gesagt, ich hätte keine Lust, einen KFC in der 1. Bundesliga zu sehen, wenn wir dafür unsere Seele verkaufen würden und zum Spielball eines Investors werden würden. Schaut euch doch die Stadien in England an.
Ganz nebenbei halte ich die Zielsetzung des schnellen Aufstiegs in die 2. Bundesliga aktuell sowieso nicht für realistisch, denn andere Vereine haben für diesen Schritt jahrelang Aufbauarbeit leisten müssen, die wir erstmal noch vor uns haben. Es gibt auch andere Wege als den des schnellen Erfolgs mit irgendwelchen x-beliebigen Investoren und diese müssen nicht unbedingt Landesliga und Fußballromantik auf Bezirkssportanlagen bedeuten.
Es gibt es eine Fülle an Investitionsmodellen, die man aber nicht einheitlich bewerten sollte. Wenn man beispielsweise vom kommerzialisierten Bundesliga-Fußball spricht, sollte schon noch einmal unterschieden werden, auch wenn das große Ganze ingesamt natürlich zu einem Produkt geworden ist: Es gibt künstliche Gebilde wie RB Leipzig, Werksklubs wie den VfL Wolfsburg, Spielzeuge Superreicher wie 1899 Hoffenheim und Sponsoren wie Gazprom oder Qatar Airways, aber auf der anderen Seite genügend Vereine, die dank eines gewachsenen Sponsorenpools, einzelner verwurzelter Investoren oder anderer Finanzierungsmodelle Profifußball ermöglichen können. Diese Vereine wie Bielefeld, Mainz, Augsburg und viele Zweitligisten haben es ohne ausländische Investoren geschafft, welche in der Regel schon noch deutlich profitorientierter agieren. Man kann es sogar bis in die Bundesligen schaffen, ohne sich einem einzigen Investoren anzuvertrauen, auch wenn das wie gesagt aktuell gar nicht unser Thema sein sollte und nicht einfach ist.
Grundsätzlich ist es ohne finanzkräftige Hilfe heutzutage natürlich erheblich schwieriger geworden, aus der Regionalliga oder 3. Liga herauszukommen. Vereine wie wir, aber selbst etwas etabliertere und in der Region anerkanntere Vereine wie Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt, Hessen Kassel oder der Wuppertaler SV kämpfen rein mit Sponsoren dauerhaft ums Überleben und sind auf größere Investitionen angewiesen, um irgendwann wieder eine Chance auf Profifußball zu haben. Trotzdem muss man sich eben immer die Frage stellen, wie wichtig einem die Aussicht auf Erfolg ist und wie wichtig die nachhaltige und seriöse Entwicklung des Vereins. 1860 München, Carl-Zeiss Jena oder wir gelten nicht als Positivbeispiele für den Einstieg ausländischer Investoren. Besser stehen Vereine da, deren Investoren oder Gönner es wirklich ernst mit dem Verein meinen, wodurch die Vereine langfristiger planen und finanziell solider aufgestellt sind.
Allerdings ist auch offensichtlich, dass wir nicht der einzige Verein sind, der vergeblich solch einen regionalen Investor sucht. Beispiele wie aus Erfurt in diesem Jahr, wo Ex-Profi Franz Gerber als Investor eingestiegen ist und nun den Verein konsolidieren, Strukturen aufbauen, Sponsoren hinzugewinnen, die Fans zurück ins Boot holen und dann mit sportlicher Kompetenz und Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren den Aufstieg aus der Oberliga in die 3. Liga anpeilen möchte, sind nicht die Regel, sondern sind Glücksfälle.
Wir wissen alle, auf welch wackligen Beinen unser Verein seit Jahren steht und dass wir aktuell fast dazu verdammt sind, einen Investoren zu finden, wenn wir weiterhin im Profifußball mitmischen möchten, aber wir sollten eben auch wissen, wo wir herkommen und dass die ganzen Diskussionen hier ohne Ponomarev gar nicht stattfinden würden. Einzig und allein durch Ponomarevs Geld können wir jetzt von der 2. Bundesliga träumen - ansonsten hat sich in und um den Verein kaum etwas geändert. Wir befinden uns seit zwei Jahren in einer künstlich erzeugten Blase Profifußball, obwohl wir dort eigentlich aktuell noch viel weniger zu suchen hätten als viele Regionalligisten. So viel zu verlieren haben wir also eigentlich gar nicht. Wir haben so viele Baustellen offen, weshalb wir eigentlich das Wort Bundesliga gar nicht in den Mund nehmen dürften.
Wieso also mit Krampf unseren Verein wieder in die Hände unfähiger, rein renditeorientierter, kaum verwurzelter Investoren legen, die mittelfristig mehr kaputt machen könnten als schaffen? (Es besteht zumindest die Gefahr, dass wir uns mit den armenischen Investoren solche Leute ins Boot holen könnten) Wenn wir einen anderen Weg gehen wollen und irgendwann vielleicht Investoren gewinnen wollen, die hier wirklich etwas aufbauen wollen, müssten wir uns doch erstmal folgenden Fragen widmen:
Haben wir als Verein nicht erstmal wieder unser Image zu verbessern, damit wir überhaupt erstmal wieder in Krefeld und Umgebung ernstgenommen werden? Sollten wir nicht erstmal wieder den Rückhalt in der Stadt gewinnen, den wir haben könnten? Sollten im Verein nicht vielleicht erstmal Leute tätig werden, die dem Klub wieder ein Gesicht geben?
Wenn wir dem Verein wieder ein Herz und Hirn geben würden und ernsthaft um Hilfe beten würden, dann bin ich mir sicher, dass, auch mit dem Stadion, zumindest schon einmal eine hinreichende Zahl an Sponsoren helfen würden. Aus einer gesunden Basis heraus könnte man sich dann anschließend Gedanken um die Finanzierung eines größeren Etats bzw. von Profifußball machen. Ponomarev hat mal gesagt, dass wir über Mitgliedereinnahmen (völlig ungenutztes Potential), Sponsoren (liegt ebenso brach) und Eintrittsgelder (auch mehr möglich als 1200 Nasen) pro Jahr maximal 600.000 Euro erwirtschaften können. Für die Regionalliga wäre das eng, keine Frage, aber ich sehe wie geschrieben eben ungenutzte Potenziale.
Beim Bonner SC, einem eher kleinen Regionalligisten, sieht es aktuell übrigens wie folgt aus:
"Wir waren im Jahr 2010 insolvent, uns gab es also fast gar nicht mehr. Jetzt wollen wir möglichst schnell in die 3. Liga aufsteigen und Strukturen etablieren, die für den Profifußball notwendig sind. In den letzten ein bis zwei Jahren haben wir ein Plateau erreicht, welches für die Regionalliga reicht. Mit unserem Etat von rund einer Millionen Euro sind wir nämlich nur eine kleine Trompete im großen Orchester Profifußball. Aber wir haben großes sportliches Potenzial: Unser Trainer ist top und wir haben viele Spieler im Kader, die sich sportlich weiterentwickeln wollen. In der Vereinsführung arbeiten wir nach drei Prinzipien: Seriösität, Geduld und Verlässlichkeit. Wir wollen uns langfristig entwickeln. Dazu tragen auch unsere Sponsoren bei, deren Anzahl wir in den vergangenen drei Jahren von 60 auf 160 haben steigern können. Die Sparkasse KölnBonn als Trikotsponsor auf der Brust zu tragen, ist für mich und den Bonner SC eine Auszeichnung."
Ganz salopp gesagt muss solch eine Basis für einen Verein wie den KFC Uerdingen mit viel größerem Namen und Fanpotential auch möglich sein. Wir sind größer als wir oft denken.
Und wieso nicht auch neue Wege der Finanzierung gehen, wie andere Vereine auch? Ein Beispiel sind die zuletzt bei einigen Vereinen ausprobierten Fan-Anleihen. Hier das Beispiel MSV:
"Um neues Geld zu generieren, startete der MSV Duisburg vor über einem Jahr eine Fan-Anleihe. Ab einem Betrag von 100 Euro können Fans ihr Geld beim MSV anlegen, und erhalten es nach fünf Jahren mit einer Verzinsungen von 5 Prozent zurück – im Falle des Aufstiegs erhöht sich der Zinssatz gar auf 6 Prozent. Wenige Tage vor dem Ende der Aktion sind bisher 519.000 Euro erwirtschaftet worden. "Wir sind beim Start der Anleihe davon ausgegangen, den Schuldenschnitt und die Stadionlösung in kurzer Zeit zu erreichen. Das hat sich dann aber leider als Marathonverfahren erwiesen, das erst jetzt abgeschlossen ist. Wir haben aber von Anfang an kommuniziert, dass wir wissen, dass mittelständische und Großanleger erst in die Zebra-Anleihe einsteigen, wenn diese Sicherheit wirklich fix ist. Deshalb sind wir mit dem jetzt erreichten Ergebnis nicht unzufrieden“, so MSV-Vorstandsvorsitzender Ingo Wald. Die Erlöse werden zum einen in das NachwuchsLeistungsZentrum des MSV investiert und zum anderen in den Verein selbst, um "die Abhängigkeit von Banken und einzelnen Investoren weiter zu reduzieren." "Unser Dank geht an die vielen, vielen Fans, die mit dem Zeichnen der Zebra-Anleihe wieder einmal ihre Liebe und Leidenschaft zum MSV gezeigt haben. Auch dieser Erfolg der Zebra-Anleihe ist ein wichtiger Baustein, mit dem beim MSV jetzt das Fundament geschaffen ist, eine wirtschaftlich und damit auch sportlich erfolgreiche Zukunft angreifen zu können“, erklärte Robert Philipps, stv. Vorstandsvorsitzender des MSV."
Ich wünsche mir einfach, dass wir den Verein als solchen mehr wertschätzen und uns nicht rein zum Spielball von unbekannten Investoren machen, nur weil wir vermeintlich keine Alternative sehen. Ich bin nicht per se gegen Investoren, nur sollten das Wohl und die ID des KFC immer über allem anderen stehen! Wer das gefährdet, hat meine Stimme nicht (mehr). Ich freue mich über eine Diskussion!
Ich finde nicht, dass es für uns nur den einen alternativlosen Weg zurück in den Profifußball gibt und alles andere zwangsläufig nicht mehr als Fußballromantik ist und bin auch nach wie vor der Ansicht, dass man zwischen verschiedenen Investoren unterscheiden sollte.
Wir wissen aktuell noch nichts über die Ziele und Absichten der möglichen armenischen Investoren, weshalb ich vorsichtig wäre, dem Ganzen so positiv gegenüber zu stehen. Ich jedenfalls kann von mir sagen, dass ich es nicht akzeptieren würde, wenn wir als KFCN Uerdingen auflaufen würden und letztlich nicht mehr als ein Farmteam für den armenischen Fußball wären. Ich habe nach Ponomarev wie viele andere Fans und auch die Stadt klare Erwartungen an einen zukünftigen Investor bezüglich Professionalität, Seriösität und Nachhaltigkeit. Die im Eingangspost artikulierte Sorge sollten wir doch ernst nehmen. Ich teile daher auch die Aussage des neuesten Banners der Ultras an der Grotenburg ("Unser Verein wird nicht an der Basis vorbei an Investoren mit unklaren Motiven verkauft").
Wir können hier doch nicht die Augen vor möglichen Problemen verschließen, nur um unseren Status quo zu erhalten und weiter von der 2. Bundesliga zu träumen. Für mich steht der sportliche Erfolg nicht so weit über allem anderen, dass man dafür quasi alles in Kauf nehmen würde. Manche hier schreiben, dass der Profifußball immer mehr zu einem Business verkommt, wollen aber trotzdem am liebsten sofort dort hin, weil Erfolg eben sexy ist. Wie gesagt, ich hätte keine Lust, einen KFC in der 1. Bundesliga zu sehen, wenn wir dafür unsere Seele verkaufen würden und zum Spielball eines Investors werden würden. Schaut euch doch die Stadien in England an.
Ganz nebenbei halte ich die Zielsetzung des schnellen Aufstiegs in die 2. Bundesliga aktuell sowieso nicht für realistisch, denn andere Vereine haben für diesen Schritt jahrelang Aufbauarbeit leisten müssen, die wir erstmal noch vor uns haben. Es gibt auch andere Wege als den des schnellen Erfolgs mit irgendwelchen x-beliebigen Investoren und diese müssen nicht unbedingt Landesliga und Fußballromantik auf Bezirkssportanlagen bedeuten.
Es gibt es eine Fülle an Investitionsmodellen, die man aber nicht einheitlich bewerten sollte. Wenn man beispielsweise vom kommerzialisierten Bundesliga-Fußball spricht, sollte schon noch einmal unterschieden werden, auch wenn das große Ganze ingesamt natürlich zu einem Produkt geworden ist: Es gibt künstliche Gebilde wie RB Leipzig, Werksklubs wie den VfL Wolfsburg, Spielzeuge Superreicher wie 1899 Hoffenheim und Sponsoren wie Gazprom oder Qatar Airways, aber auf der anderen Seite genügend Vereine, die dank eines gewachsenen Sponsorenpools, einzelner verwurzelter Investoren oder anderer Finanzierungsmodelle Profifußball ermöglichen können. Diese Vereine wie Bielefeld, Mainz, Augsburg und viele Zweitligisten haben es ohne ausländische Investoren geschafft, welche in der Regel schon noch deutlich profitorientierter agieren. Man kann es sogar bis in die Bundesligen schaffen, ohne sich einem einzigen Investoren anzuvertrauen, auch wenn das wie gesagt aktuell gar nicht unser Thema sein sollte und nicht einfach ist.
Grundsätzlich ist es ohne finanzkräftige Hilfe heutzutage natürlich erheblich schwieriger geworden, aus der Regionalliga oder 3. Liga herauszukommen. Vereine wie wir, aber selbst etwas etabliertere und in der Region anerkanntere Vereine wie Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt, Hessen Kassel oder der Wuppertaler SV kämpfen rein mit Sponsoren dauerhaft ums Überleben und sind auf größere Investitionen angewiesen, um irgendwann wieder eine Chance auf Profifußball zu haben. Trotzdem muss man sich eben immer die Frage stellen, wie wichtig einem die Aussicht auf Erfolg ist und wie wichtig die nachhaltige und seriöse Entwicklung des Vereins. 1860 München, Carl-Zeiss Jena oder wir gelten nicht als Positivbeispiele für den Einstieg ausländischer Investoren. Besser stehen Vereine da, deren Investoren oder Gönner es wirklich ernst mit dem Verein meinen, wodurch die Vereine langfristiger planen und finanziell solider aufgestellt sind.
Allerdings ist auch offensichtlich, dass wir nicht der einzige Verein sind, der vergeblich solch einen regionalen Investor sucht. Beispiele wie aus Erfurt in diesem Jahr, wo Ex-Profi Franz Gerber als Investor eingestiegen ist und nun den Verein konsolidieren, Strukturen aufbauen, Sponsoren hinzugewinnen, die Fans zurück ins Boot holen und dann mit sportlicher Kompetenz und Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren den Aufstieg aus der Oberliga in die 3. Liga anpeilen möchte, sind nicht die Regel, sondern sind Glücksfälle.
Wir wissen alle, auf welch wackligen Beinen unser Verein seit Jahren steht und dass wir aktuell fast dazu verdammt sind, einen Investoren zu finden, wenn wir weiterhin im Profifußball mitmischen möchten, aber wir sollten eben auch wissen, wo wir herkommen und dass die ganzen Diskussionen hier ohne Ponomarev gar nicht stattfinden würden. Einzig und allein durch Ponomarevs Geld können wir jetzt von der 2. Bundesliga träumen - ansonsten hat sich in und um den Verein kaum etwas geändert. Wir befinden uns seit zwei Jahren in einer künstlich erzeugten Blase Profifußball, obwohl wir dort eigentlich aktuell noch viel weniger zu suchen hätten als viele Regionalligisten. So viel zu verlieren haben wir also eigentlich gar nicht. Wir haben so viele Baustellen offen, weshalb wir eigentlich das Wort Bundesliga gar nicht in den Mund nehmen dürften.
Wieso also mit Krampf unseren Verein wieder in die Hände unfähiger, rein renditeorientierter, kaum verwurzelter Investoren legen, die mittelfristig mehr kaputt machen könnten als schaffen? (Es besteht zumindest die Gefahr, dass wir uns mit den armenischen Investoren solche Leute ins Boot holen könnten) Wenn wir einen anderen Weg gehen wollen und irgendwann vielleicht Investoren gewinnen wollen, die hier wirklich etwas aufbauen wollen, müssten wir uns doch erstmal folgenden Fragen widmen:
Haben wir als Verein nicht erstmal wieder unser Image zu verbessern, damit wir überhaupt erstmal wieder in Krefeld und Umgebung ernstgenommen werden? Sollten wir nicht erstmal wieder den Rückhalt in der Stadt gewinnen, den wir haben könnten? Sollten im Verein nicht vielleicht erstmal Leute tätig werden, die dem Klub wieder ein Gesicht geben?
Wenn wir dem Verein wieder ein Herz und Hirn geben würden und ernsthaft um Hilfe beten würden, dann bin ich mir sicher, dass, auch mit dem Stadion, zumindest schon einmal eine hinreichende Zahl an Sponsoren helfen würden. Aus einer gesunden Basis heraus könnte man sich dann anschließend Gedanken um die Finanzierung eines größeren Etats bzw. von Profifußball machen. Ponomarev hat mal gesagt, dass wir über Mitgliedereinnahmen (völlig ungenutztes Potential), Sponsoren (liegt ebenso brach) und Eintrittsgelder (auch mehr möglich als 1200 Nasen) pro Jahr maximal 600.000 Euro erwirtschaften können. Für die Regionalliga wäre das eng, keine Frage, aber ich sehe wie geschrieben eben ungenutzte Potenziale.
Beim Bonner SC, einem eher kleinen Regionalligisten, sieht es aktuell übrigens wie folgt aus:
"Wir waren im Jahr 2010 insolvent, uns gab es also fast gar nicht mehr. Jetzt wollen wir möglichst schnell in die 3. Liga aufsteigen und Strukturen etablieren, die für den Profifußball notwendig sind. In den letzten ein bis zwei Jahren haben wir ein Plateau erreicht, welches für die Regionalliga reicht. Mit unserem Etat von rund einer Millionen Euro sind wir nämlich nur eine kleine Trompete im großen Orchester Profifußball. Aber wir haben großes sportliches Potenzial: Unser Trainer ist top und wir haben viele Spieler im Kader, die sich sportlich weiterentwickeln wollen. In der Vereinsführung arbeiten wir nach drei Prinzipien: Seriösität, Geduld und Verlässlichkeit. Wir wollen uns langfristig entwickeln. Dazu tragen auch unsere Sponsoren bei, deren Anzahl wir in den vergangenen drei Jahren von 60 auf 160 haben steigern können. Die Sparkasse KölnBonn als Trikotsponsor auf der Brust zu tragen, ist für mich und den Bonner SC eine Auszeichnung."
Ganz salopp gesagt muss solch eine Basis für einen Verein wie den KFC Uerdingen mit viel größerem Namen und Fanpotential auch möglich sein. Wir sind größer als wir oft denken.
Und wieso nicht auch neue Wege der Finanzierung gehen, wie andere Vereine auch? Ein Beispiel sind die zuletzt bei einigen Vereinen ausprobierten Fan-Anleihen. Hier das Beispiel MSV:
"Um neues Geld zu generieren, startete der MSV Duisburg vor über einem Jahr eine Fan-Anleihe. Ab einem Betrag von 100 Euro können Fans ihr Geld beim MSV anlegen, und erhalten es nach fünf Jahren mit einer Verzinsungen von 5 Prozent zurück – im Falle des Aufstiegs erhöht sich der Zinssatz gar auf 6 Prozent. Wenige Tage vor dem Ende der Aktion sind bisher 519.000 Euro erwirtschaftet worden. "Wir sind beim Start der Anleihe davon ausgegangen, den Schuldenschnitt und die Stadionlösung in kurzer Zeit zu erreichen. Das hat sich dann aber leider als Marathonverfahren erwiesen, das erst jetzt abgeschlossen ist. Wir haben aber von Anfang an kommuniziert, dass wir wissen, dass mittelständische und Großanleger erst in die Zebra-Anleihe einsteigen, wenn diese Sicherheit wirklich fix ist. Deshalb sind wir mit dem jetzt erreichten Ergebnis nicht unzufrieden“, so MSV-Vorstandsvorsitzender Ingo Wald. Die Erlöse werden zum einen in das NachwuchsLeistungsZentrum des MSV investiert und zum anderen in den Verein selbst, um "die Abhängigkeit von Banken und einzelnen Investoren weiter zu reduzieren." "Unser Dank geht an die vielen, vielen Fans, die mit dem Zeichnen der Zebra-Anleihe wieder einmal ihre Liebe und Leidenschaft zum MSV gezeigt haben. Auch dieser Erfolg der Zebra-Anleihe ist ein wichtiger Baustein, mit dem beim MSV jetzt das Fundament geschaffen ist, eine wirtschaftlich und damit auch sportlich erfolgreiche Zukunft angreifen zu können“, erklärte Robert Philipps, stv. Vorstandsvorsitzender des MSV."
Ich wünsche mir einfach, dass wir den Verein als solchen mehr wertschätzen und uns nicht rein zum Spielball von unbekannten Investoren machen, nur weil wir vermeintlich keine Alternative sehen. Ich bin nicht per se gegen Investoren, nur sollten das Wohl und die ID des KFC immer über allem anderen stehen! Wer das gefährdet, hat meine Stimme nicht (mehr). Ich freue mich über eine Diskussion!
Eine nachhaltige Zukunft ohne Investor kann ich mir bei uns nicht mehr vorstellen.
Das wurde schon einige Male versucht und ist gescheitert. Die Konkurrenz ist zu groß, der Verein zu wenig verwurzelt in der Stadt, die Fanbase zu klein und die berühmte grundlegende Vereinsinfrastruktur auch nicht vorhanden.
Nach dem Ausstieg von Bayer wurde die Chance leider verpennt. Der Verein hat sich verhalten wie ein privatisiertes ehemaliges Staatsunternehmen.
So leid es mir tut, ohne Investoren kann sich dieser Verein gar nichts mehr aufbauen.
Aber dann bitte seriös und nachhaltig. Oder gar nicht.
Nächste Spiele
24.11. 14:00 | Pader2 | -:- | |
30.11. 14:00 | -:- | ||
30.11. 14:00 | -:- | ||
30.11. 14:00 | KFC Uerd. | -:- | Türk |
30.11. 14:00 | KFC Uerd. | -:- | |
30.11. 14:00 | FC Dür. | -:- | Hkepp |
30.11. 14:00 | -:- | Pader2 | |
30.11. 14:00 | -:- | KFC Uerd. | |
30.11. 14:00 | S04 II | -:- | |
30.11. 14:00 | Wiedbr. | -:- | KFC Uerd. |
Letzte Spiele
22.11. 19:30 | 1:3 | Wiedbr. | |
23.11. 14:00 | KFC Uerd. | 1:2 | |
23.11. 14:00 | KFC Uerd. | 2:1 | S04 II |
23.11. 14:00 | Hkepp | 2:5 | |
23.11. 14:00 | 2:0 | FC Dür. | |
23.11. 14:00 | Türk | 0:0 | KFC Uerd. |
23.11. 14:00 | 0:2 | KFC Uerd. | |
23.11. 14:00 | 0:1 |