Covid 19

Du rechnest mit theoretisch, möglichen Werten. Könnte sein, wenn’s blöd läuft, man weiß es nicht, es könnte schlimm werden, bla bla. Schau dir doch mal die echten Zahlen an. Eben lief im ZDF ein Bericht zur Situation in Wien. Alles höchstdramatisch erläutert und dargestellt. Spontan nach den aktuellen Zahlen gesucht:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1188923/umfrage/auslastung-normal-und-intensivbetten-corona-patienten-in-oesterreich-nach-bundesland/

In Wien sind knapp die Hälfte aller Intensivbetten frei. 

Allerdings ist nur ein Teil dieser Betten wirklich verfügbar, wie Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich (GÖG) erklärt. Denn als "verfügbar" werden auch all jene Betten gezählt, die binnen einer Woche mobilisiert werden können. Öffentlich ausgewiesen wird diese Unterscheidung allerdings nicht. Somit scheint für Wien aktuell nur eine 52-prozentige Auslastung der Corona-Intensivbetten auf (165 von 318 Plätzen belegt). Nina Brenner-Küng vom Wiener Gesundheitsverbund weist aber darauf hin, dass die Auslastung der Intensivstationen schon in normalen Zeiten zwischen 80 und 85 Prozent liege. Derzeit sei sie noch höher. "Wir haben streng genommen gar kein freies Bett"

Darüber hinaus empfehle ich (schlimm genug, dass man das nach über 1 Jahr immer noch tun muss)

https://www.pharma-fakten.de/news/details/1017-das-praeventionsparadox/

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Intensivbetten sind eigentlich bis auf wenige Ausnahmen nie frei. Jeden Morgen wird in den Kliniken geklärt, welche Betten über geplante Operationen belegt werden können und welche durch Notfälle kurzfristig belegt worden sind. Notfalls werden Operationen verschoben oder geschaut, wer mit vertretbarem Risiko verlegt werden kann.

Auch Triage wird hier gerne als Ausnahmefall dargestellt. Auch das ist Alltag für Notärzte. Bei jedem Unfall ist einer der erste am Unfallort und muss entscheiden, wem er mit welchen Erfolgschancen helfen kann, bis Verstärkung da ist. Ähnliches gilt für die Abwägung, ob man jemanden an eine ECMO hängt oder nicht, weil die Belastung für einen Patienten unzumutbar ist, der mit ziemlicher Sicherheit an der Maschine sterben würde - dafür aber die Maschine belegt, so dass sie nicht für den nächsten Patienten verwendet werden kann. 

Was von den Medien gerne reißerisch dargestellt wird, ist die Regel. Nur das Ausmaß ist der Unterschied.

Wenn Intensivbetten eigentlich nie frei sind, wieso geben dann Krankenhäuser X Betten als belegt und Y Betten als frei an? Wozu gibt es einen Puffer darüber hinaus?

Dann kann man sich jede Statistik, jede verwertete, veröffentlichte Zahl dazu auch sparen.

Man darf auch nicht vergessen, dass die meisten Krankenhäuser immer noch mit speziell für Corona hergerichteten Stationen arbeiten. Die haben wohl recht wenig mit dem Alltag (Unfälle, Operationen) zu tun.

Vielleicht kannst du das mal erläutern, scheinst ja Einblick zu haben.

https://www.divi.de/joomlatools-files/docman-files/divi-intensivregister-tagesreports/DIVI-Intensivregister_Tagesreport_2021_04_01.pdf

Höre dir die Hans Jessen Show vom 30.03. an, das erklärt ein Intensivmediziner die Zahlen und warum die Bettenanzahl auch etwas schwankt.

Sorry ARD-o, dass man komplexe Zusammenhänge nicht in populistischen Ein-Satz-Parolen wie: 

"Wir müssen mehr testen"

"Totaler Lockdown - jetzt" oder

"Die Intensivbetten sind knapp, wir werden alle sterben"

zusammenfassen kann und damit Dein coronageschädigtes Hirn überfordert. 

Finde ich tatsächlich sehr bedauerlich. Ich würde auch gerne "Maßnahmen beenden, weil so, wie sie sind, sinnlos" rufen - aber diejenigen, die das tun, kann ich leider genauso wenig ernst nehmen wie Dich. 

Die Angaben mit den freien Betten beziehen sich auf die Betten, die kurzfristig frei werden. Wenn du nach einer kürzeren OP noch ein oder zwei Nächte auf der Intensivstation zur Beobachtung bist, ist absehbar, dass das Bett ziemlich schnell jemandem zur Verfügung gestellt werden kann, der um sein Leben kämpft. Wenn nicht oder weniger operiert wird, kann man auch Aufwachräume im OP-Bereich für Nicht-Covid-Patienten zur Überwachung mitnutzen.

Das kann man dann natürlich alles in die Statistik aufnehmen. Und wie immer ist die eine deutschlandweite Zahl natürlich stark verkürzt. Es gibt z.B. auch unterschiedliche Formen von Intensivstationen.

Spezielle Corona-Stationen müssen auch irgendwoher kommen, d.h. das sind Normalstationen in denen nicht-beatmete Patienten liegen oder ausgewählte Intensivstationen, die dann vor allem mit Corona-Patienten belegt werden. Das sind schon normale Stationen, die dem alltäglichen Betrieb dann nicht zur Verfügung stehen. 

DAS schreibt heute der Boss der Intensivmediziner:

https://twitter.com/ECMOKaragianni1/status/1377988893493096449

Und DAS gleichzeitig der Boss der Krankenhäuser:

https://www.oe24.at/coronavirus/deutschland-keine-ueberlastung-der-intensivstationen/471809129

Wer es verpasst hat, gerne nochmal Lanz von gestern in der Videothek sehen. Grandios wie Frau Dr. Brinkmann den Neandertalern wie Kubicki den Kopf gerade rückt.

Sorry, ich schaue kein Hartz-IV-TV. 

Alleine das Format Talkshow ist auf reine Polemik für geistig Minderbemittelte mit Aufmerksamkeitsdefizit wie Dich, die längere Texte inhaltlich nicht erfassen können, ausgelegt. 

Edit: ARD-o: hast gerade den Hinweis auf mich gelöscht in Deinem Posting? Wie billig. 

Das jemand wie du dem Intellekt von Frau Dr. Brinkmann nicht gewachsen ist, ist mir klar.  Ich kann deine Texte schon erfassen. Sie sind nur langweilig, vorhersehbar,  monoton, grundsätzlich bisher immer Bullshit. Deswegen mache ich mir nicht mehr die Mühe.

Komm' Kollege, ich hatte mich gerade an konstruktive Beiträge von Dir gewöhnt. OE24 als Quelle ist schon hart an der Grenze, aber dann müssen wenigstens die Verweise stimmen. 

Karagianni ist nicht der Boss der Intensivmediziner. Der Präsident ist Marx aus Aachen.

Okay, habe in den gaaaaaanz pöse räääächten Magazinen gelesen (übrigens: Roland Tichy: ehemals FAZ) und dabei diese Rezension der Lanz-Sendung gefunden: 

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/bei-lanz-wird-2021-ganz-beilaeufig-schon-abgeschrieben-keine-normalitaet-fuer-jahre/

Hat er die Sendung korrekt wiedergegeben? Dann muss ich sie mir ja nicht nochmal anschauen. 

Kollege, er heißt Karagiannidis. Und stimmt, er ist nicht der Präsident und insofern nicht der Boss, aber immerhin wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, also nicht irgendwer. Es ging in den Quellen einfach um das Missverhältnis der Aussagen zwischen ihm einerseits und dem Chef der Krankenhäuser andererseits, denn das halte ich schon für ein verheerendes Signal für die Öffentlichkeit.

https://lobbypedia.de/wiki/Roland_Tichy

Ja, stimmt. Es werden viel zu viele unterschiedliche Wahrnehmungen verbreitet, welche nun tatsächlich am nächsten an der Wahrheit liegt, wird immer unklarer. Habe Deine Beiträge ebenfalls angesehen, vielen Dank fürs Posten. 

Solche Quellen sind tatsächlich hilfreich, auch, oder gerade, wenn das Gegenteil der eigenen Einschätzung aufgeführt wird. 

Nur so kann man sich am Ende selbst ein fundiertes Bild machen.

(Und nein, es schwingt tatsächlich keine Ironie mit, ich meine es genau so, wie es da steht.)

Danke. Auf diesem Niveau finde ich die Diskussion sehr hilfreich. 

Gerade Dich gelobt, kommt sowas. Schade. 

Ok, lass uns inhaltlich werden, weil ich keinen wesentlichen Widerspruch sehe. Der eine sagt, es gibt absehbar (d. h. aktuell und kurzfristig) keine Überlastung, der andere sagt, es könnte bald eine geben und der dritte sorgt sich um die seit einem Jahr andauernde Zusatzbelastung der Pflege und Ärzte und die Konsequenzen daraus. Fakt ist, selbst die drei bis vierfache Menge an mobilisierbaren Intensivbetten (inkl. Personal) geht schnell zu Ende, wenn die Zahlen zu stark steigen. Ein Intensivbett, das belegt wird, ist auch häufig erst einmal für Wochen belegt. Insofern kann schon eine Verdopplung der Inzidenz (und Stabilisierung auf diesem Wert) einen langfristigen Bedarf der vierfachen (oder mehr) Anzahl an Intensivbetten erzeugen. Dann wird es sehr schnell knapp. Da braucht es keinen Arzt für, sondern einen Statistiker.

Schön ist übrigens die Lanz-Sendung von der Ausschnitte gerade viral gehen. Frau Professor Dr. Brinkmann beantwortet eine Frage und wird ständig von völlig dämlichen und sachfremden Kommentaren von Lanz, Kubicki und Kretschmer unterbrochen. Sie setzt sich da zwar sehr gut durch, aber das zeigt das Kernproblem. Wir hören den Experten hat nicht mehr zu. Man kann durchaus anderer Meinung sein und politisch Dinge anders entscheiden (man kann ja einmal Unfallforscher dazu befragen, ob man Verkehrstote verhindern könnte, wenn man Autos verbieten würde), aber Experten zuzuhören wäre schön gut.

Wenn der Chef der Krankenhäuser sowas sagt hinterfrage ich das selbstverständlich, das muss man dann schon ernst nehmen. Das ist für mich dann schon etwas anderes als wenn das irgendein Schwurbler sagt. Und dann lese ich mir das auch genau durch und versuche herauszufinden was er damit nun wirklich sagen wollte. Genauso wie ich schrieb, dass die Zahlen aktuell an manchen Orten ein klein wenig positiver zu sein scheinen und man auch da genauer hinschauen muss (einfach weniger getestet oder Ferien als Ursache oder das Wetter vs. es wird wirklich etwas entspannter). Ich bin ganz klar "Team Vorsicht", aber ich halte mich jetzt auch nicht für so verbohrt, dass ich krampfhaft auf einer Position beharre, wenn mich anderes mehr überzeugt.

Mal von der Polemik des Artikels abgesehen - ein ganz wichtiger Punkt ist, dass es einfache Mathematik ist, dass Corona bei 70% Impfquote nicht zu stoppen ist. Einfache Mathematik. Man geht von 3,8 Infektionen pro Indiziertem bei dem normalen Virus aus, die britische Variante ist ansteckender, also steckt jeder ca. 5 Leute an. Wenn 80% mit einem zu 100% wirksamen Impfstoff geimpft werden, kommen im Durchschnitt 4 der 5 ohne Corona davon. Bleibt also, dass jeder Infizierte einen weiteren ansteckt. 70% und 95% Wirksamkeit reichen also nicht einmal für eine Reduzierung der Infektionszahlen.

Na also. Auf der Basis klappt das doch! 

Und wenn Du dann aus den Beiträgen des "Schwurblers" die Zitate und Einlassungen der Spezialisten durchliest, findest Du auch dort viele Informationen. 

Mancher "Schwurbler" rezitiert schließlich sehr viel... ;-) 

https://www.dgkj.de/aktuelles/presse/detail/post/presseinfo-kinder-sind-teil-des-sars-cov-2-infektionsgeschehens-zahlen-steigen-aber-nicht-ueberproportional