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Der deutsche Fußball und sein Gewaltproblem

@F.Reigeist: Ich finde es wiederum merkwürdig und bedenklich, dass du aus meinem Post Fetzen entnimmst, zu einem Brei verstampfst und mir somit Aussagen unterstellst die ich so nicht gemacht habe.
Abseits davon, dass der mündige Bürger - durch die Meinungsfreiheit gedeckt - in diesem Staat durchaus in bestimmten Fällen ungestraft beleidigen kann, versuch ich mal zu erläutern was ich mit meinem letzten Satz meinte:

Erstmal muss ich wiederholen, für mich ist ACAB eine ausgelutschte Phrase ohne großartige Wirkungskraft. In über 30 Jahren Punkbewegung haben abertausende Bands abertausende ACAB-Songs geschrieben, auf abertausenden Lederjacken standen diese 4 Buchstaben und seit den 90ern gibt es auch alle möglichen Klamotten die mit dem Schriftzug verkauft werden. Also ACAB ist mittlerweile ziemlich ausgelutscht und ich glaub nicht das überhaupt ein Polizist sich durch so nen alten Schriftzug beleidigen lassen kann? Wobei, nach dem Ajax-Scheich stellt sich auch die Frage ob Darstellungen von "Knüppelbullen" auf Bannern nicht auch diffamierend sind? Aber im Gegensatz zum ACAB Banner oder Button oder Shirt gibt es so Fälle, wenn ich z.B. aggressivst Polizisten anfahr und seine Mutter erheblich beleidige, muss ich damit rechnen das der mich am Kragen packt und der Tag für mich gelaufen ist. Die bestehende Gesetzeslage ist durchaus ausreichend. Aber darum geht es ja nicht, ich wollt mich nur zur ACAB-Debatte äußern.

Und da bin ich der Meinung, dass auf der Grundlage von "common sense" und in einem vertretbaren Rahmen halblegale Freiheiten gewahrt bleiben müssen. D.h. zu Karneval darf die Massengesellschaft sich öffentlich besaufen, die Kurve kann 90 Minuten mit nichtssagenden Buchstabenkombinationen 90min lang eine latente Polizeifeindlichkeit ausdrücken und nach nem gewonnenen Spiel einer DFB Auswahl bei EM/WM wird mal nicht so streng auf die StVO geachtet.
Das versteh ich unter einem freiheitlich-demokratischen Staat mitsamt mündigen Bürgern, es gibt einen gewissen Freiraum wo der Staat einen nicht bemuttert oder rumschubst auch wenn er es könnte. Ich sehe es nicht ein, dass das Verhalten einer Minderheit die mit ihrer Mündigkeit nicht umgehen kann eine Ausrede dafür sein soll das uniformierte Zivilisten sich bei der Mehrheit weitere unnütze Autorität zu verschaffen.
Aber dein Rechtsverständnis und Ansichten über die Rolle der Polizei scheinen recht kontinental geprägt zu sein, ich sehe das angelsächsischer und da kommen wir wohl schwer auf einen gemeinsamen Nenner.

Nebenbei, nie bezweifelt das die werten Forenuser hier jahrelange Erfahrungen innerhalb und im Umfeld diverser Stadien gesammelt haben, hab auch nichts Gegenteiliges behauptet. Aber einer (bin zu faul rumzuscrollen) hat in seinem Plädoyer für schikanierte Polizisten unteranderem eine NTV-Doku als Argument aufgeführt und das hab ich aufgegriffen.

[quote='F. Reigeist','index.php?page=Thread&postID=22559#post22559']Die Gewalt zwischen verschiedenen Fan-Lagern ist dann aber doch auch noch etwas anderes, als die in Richtung Staatsmacht. Die kann man sich nur erlauben, weil die Polizei so instruiert ist, sich so weit es gerade noch geht, zurückzuhalten. Die machen da ihren Job, einen mehr oder weniger reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
[/quote]Also ich kann mir gegenüber der Staatsmacht wenig erlauben, bewege mich selten in einer Meute und hab auch den falschen Migrationshintergrund - mitte 20, weiß und bürgerlich, wobei bei wohlerzogenen Jugendlichen tobt sich der Herr Wachtmeister auch gerne aus weil er es kann - aber ich bin doch froh darüber das die Polizei solche Instruktionen hat (wahrscheinlich damit so ein Ablauf reibungslos vonstatten geht, wa?). Ist bei manchen Testosterongeschwängerten Jungspunden in Kampfmontur arg nötig, schon oft genug in Polizistenaugen geblickt und das Verlangen gesehen jemanden umzuwichsen.

Und ich wollt noch erzählen das ich von einer Insel komme, wo es eine mehr oder weniger unbewaffnete Polizei gibt und Wasserwerfer noch nie gesehen wurden ...aber ich komm von einer Insel weiter, wo in den letzten Jahrzehnten über 300 Polizisten ihr Leben ließen... da juckt sich keiner um irgendwelche Buchstaben.
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Überzeugt mich nicht wirklich.
Du hast Dein Bild von der Polizei, und das ist wohl Deiner Herkunft, Deinem "jugendlichen" Alter und Deinen persönlichen Erfahrungen geschuldet. Die Erklärungen waren ganz interessant und aufschlussreich.

Von daher bleibt es dabei, dass wir da verschiedener Meinung sind.
Dass diese Buchstaben-Kombination aus Skinhead/Punk/Neonazi-Szene stammt, wußte ich, das macht sie wohl aber auch kaum sinnvoller.
Ich bin in meinem ganzen Leben noch niemals grundlos von Polizisten angegangen worden. Die kommen selten aus Langeweile um die Ecke, und greifen friedfertige Fans/Passanten an. Wer die Konfrontation mit ihnen sucht, kann das gerne weiter tun, und sollte die entsprechende Reaktion zeitnah erfahren.

Aber gut jetzt, wird mir auf die Dauer zu zeitraubend.
Es ging hier um die Entscheidung von Hannover 96 dieses Treiben zu unterbinden, dazu habe ich meine Meinung geäußert, wie einige andere auch, und weiter will/wollte ich niemanden missionieren. Aktion und Reaktion sollte man nicht durcheinander bringen, und wenn ich selbst der Grund für die Reaktion von Polizisten bin, muss ich mir auch an die eigene Nase fassen. Und zum Schluss: Es geht nicht um Buchstaben, sondern um den Inhalt.
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Ürdi
Man mag es kaum glauben, aber es ist wirklich wahr. Vor 14 Tagen beim Problemspiel Brandenburg-Süd gegen BFC Dynamo Berlin, also gegen einen Verein mit ganz hartgesottenen Problemfans fasste die Polizei einen Entschluss, der bei vielen Menschen nur Kopfschütteln hervorrief. Diesmal sollten keine Ritter ohne Pferd die ca 250-300 Berliner begleiten, auch gab es keinen vorgeschriebenen Weg zum Stadion, selbst der Weg durch die Altstadt war frei. Diese Entscheidung rief bei Außenstehenden nur Unverständnis hervor. Allerdings wurde die ganze Aktion diskret von Zivilisten beobachtet und der Verein war informiert. Und nun das Fazit: Keine Ausschreitungen vor, während und nach dem Spiel, obwohl durch das Unentschieden der mögliche Aufstieg vielleicht verspielt wurde. Die Fans waren sprachlos, das kannten sie noch nicht, lediglich die schlechten Bratwürste und die 2 Dixiklos schmälerten den guten Eindruck.
Weitere Versuche sollen folgen, ich selbst bin völlig überrascht, halte es aber auch für eine gute Idee.
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Jim_Panse
Auf Sky lief gestern eine 60minütige Doku über Ultras. Die Doku hieß auch "Ultras". Ich hatte eigentlich mit nichts gutem gerechnet. Aber am Ende muss ich sagen, das war wohl die beste Doku die zu diesem Thema bis jetzt lief. Da wurden auch ganz kritisch die Medien und die Polizei hinterfragt.
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simonkn
Yepp, die ist richtig gut, läuft auch gleich um 13.30 nochmal.
Kritisch, offen nach allen Seiten hin. Top.
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Starker Tobak - und endlich mal ein Clubchef, der nicht nur von Problemfans und Repressionen schwallt! Augsburg-Präsi Seinsch legt nach: Nach Insiderinformation würden Polizisten Fußballfans als "Ausbildungsobjekte" für die Terrorbekämpfung benutzen. :cursing:

[url]http://www.augsburger-allgemeine.de/sport/fc-augsburg/Polizeigewalt-Walther-Seinsch-erneuert-Kritik-am-USK-id24847276.html[/url]
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