Roberto Rodriguez

Ehrlich gesagt, finde ich seine Spielweise zum Ko...

Er ist physisch und geistig so langsam, dass man an ihm unser ganzes Offensivdilema fest machen kann.

Es ist so oft, dass er den Ball hat, seine Mitspieler in die freien Räume laufen, er aber nicht spielt sondern vor sich hin trabt. Dann sind alle Mitspieler wieder zugestellt und er wird agegriffen. Er spielt dann entweder zurück, spielt einen katastrophen Pass in die Beine des Gegners oder lässt sich den Ball abjagen.

Jetzt zu den Positiven Sachen. Er ist ein Kämpfer! Wenn er den Ball verliert, versucht er ihn immer gleich wieder zurückzuerobern. Er hat auch immer eine positive Körpersprache und versucht mit dieser voranzugehen. Eigentlich Kapitänslike.

Ja, und er kann den Bällen bei Freistößen die richtige Länge geben. Ich würde aber nicht von einer Waffe sprechen, da ich der Meinung bin,  dass die Waffe unsere abnehmenden Spieler sind, die im gegnerischen Strafraum die Lufthoheit erobern.

Eine Waffe bei Freistößen ist für mich zum Beispiel Kobylanski. Wenn der 17 Meter zentral vor dem Tor einen Freistoß bekommt, kann man sich schon zum Jubeln bereit machen, weil der die einfach regelmäßig versenkt. Das habe ich bei RR eben noch nicht gesehen.

Sonst ist er aber im Spiel zur Zeit unverzichtbar. 

In einem der letzten Spiele ist er über den halben Platz gerannt, verliert den Ball, und rennt wieder zurück, um seinen Fehler wieder gut zu machen. 

Ein Vorbild an Einsatz, wie Pflücke auch. Auch wenn nicht alles klappt. Daumen hoch !

Mir ist bewusst, dass Sie hier höchstwahrscheinlich nicht mitlesen werden, wofür ich auch Verständnis habe. Als Person des öffentlichen Lebens sollte man auch nicht allzu viel auf Meinungen in sozialen Medien geben, da diese eher demotivierend sein können. Zufriedene Menschen schreiben seltener als Unzufriedene. 

Dennoch möchte ich Sie bitten einmal kurz inne zu halten und sich zu hinterfragen; "gebe ich wirklich alles für meinen aktuellen Arbeitgeber?" "bin ich wirklich zufrieden mit der aktuellen sportlichen Situation?" "kann ich etwas an meiner Spielweise oder Einstellung ändern um gemeinsam mit meinem Verein, aber auch persönlich voran zu kommen?" "wie kann ich mein Potenzial besser abrufen, um auch für andere, besser geführte Vereine wieder interessant zu werden?" 

Sicher ist es nicht einfach im Schatten eines berühmten Bruders zu stehen. Auch wird es manchmal schwer fallen, morgens zu einer besseren Campingwiese zum Training zu fahren, wo man selbst vor nicht allzu langer Zeit noch im Europapokal gespielt hat. Aber als Profi, der das Glück hatte sein Hobby zum Beruf zu machen, muss man auch mit solchen Erfahrungen klar kommen. Es sollte einem im Gegenteil eigentlich noch mehr anspornen härter an sich zu arbeiten, um wieder dorthin zurück zu kommen, wo man sich gedanklich selbst noch einordnet. 

Die Situation beim KFC ist zur Zeit und generell sicher nicht einfach, aber gerade dass kann auch eine Herausforderung sein, die positive Energie weckt. 

Bitte versuchen Sie, Herr Rodriguez, Ihre Karriere wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, beweisen Sie uns und sich selbst, dass Sie in der dritten deutschen Liga mithalten, und vielleicht sogar ein Ausnahmespieler sein können. Lassen Sie Ihre Karriere nicht im Söldnertum enden wo doch noch so viel Gutes kommen kann. Ist es denn nicht viel schöner mit der Mannschaft und mit den Fans, egal welche Farben sie tragen, zu feiern, als frustriert oder vielleicht noch schlimmer, innerlich abgestumpft vom Feld zu schleichen? 

Und sollten Sie diese Zeilen doch gelesen und sie nichts in Ihnen bewirkt haben, was ich persönlich traurig fände, melden Sie sich bitte zum nächsten Spiel bei den Trainern mit muskuleren Problemen ab und geben Sie den Kaderplatz für einen anderen, motivierteren Spieler frei. Ihr Gehalt wird sicher weiter bezahlt werden. 

Mit sportlichen Grüßen 

Ein frustrierter Fan

Edit: 8 Scorerpunkt in der letzten Rückrunde, 10 in dieser Hinrunde